Lebensdaten
1867 – 1947
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Königstein (Taunus)
Beruf/Funktion
Philosoph ; Psychologe ; Ästhetiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118524933 | OGND | VIAF: 45093841
Namensvarianten
  • Dessoir, Max
  • Brunn, Ludwig
  • Dessauer, Max
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Zitierweise

Dessoir, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524933.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig s. (1);
    M Auguste Grünemeyer ( um 1924); Halbbruder Ferdinand s. Genealogie (1);
    1899 Susanne (1869–1953), Konzertsängerin, T des Kunsthändlers Karl Triepel u. der Elise Wassermann; kinderlos.

  • Biographie

    Ausbildung, Studium und Wirken D.s vollzogen sich in seiner Vaterstadt Berlin. Er studierte ab 1885, promovierte 1889 zum Dr. phil. und 1892 (in Würzburg) zum Dr. med., habilitierte sich 1892 für Philosophie, wurde 1897 außerordentlicher, 1920 ordentlicher Professor, 1934 emeritiert. D. begründete 1909 die „Gesellschaft für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft“ und veranstaltete ihre internationalen Kongresse 1913-31. Schon auf der Schule zeigte sich bei D. neben künstlerischer Anlage (Geigenspiel) philosophisches und naturwissenschaftliches Interesse, besonders an den Grenzgebieten zwischen Psychologie und Physiologie. Dazu kam (nach 1885) ein Hang zur Erforschung okkulter Erscheinungen durch Beobachtung von Medien. Diese führte D. zur Begründung der von ihm so genannten „Parapsychologie“. Ihren wissenschaftlichen Ertrag umschließt sein Buch „Vom Jenseits der Seele“ (1917, ⁶1931). D. förderte die wissenschaftliche Ästhetik durch ihre methodische Abgrenzung von einer „allgemeinen Kunstwissenschaft“ zuerst in seinem Hauptwerk „Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft“ (1906, ²1923). Der Bereich des Ästhetischen ist weiter als der des Künstlerischen; er umfaßt auch Natur und tägliches Leben. Die Funktion der Kunst geht über bloßen künstlerischen Genuß hinaus, sie gestaltet|auch religiöse und ethische, soziale und politische Inhalte. Das ästhetische Erleben ist an das Objekt gebunden. - D.s pädagogische Fähigkeiten, verbunden mit formvollendeter Redekunst, sicherten ihm eine ausgedehnte Lehrwirkung. Er hielt die Übermittlung der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse auch an nichtgelehrte Gebildete durch Vorträge, Artikel, Rundfunkreden sowie die Pflege von Beziehungen zur wissenschaftlichen Welt des Auslands auf Vortragsreisen für die Pflicht des verantwortungsbewußten Dozenten.

  • Werke

    Weitere W Bibliogr. d. modernen Hypnotismus, 1888;
    K. Ph. Moritz als Ästhetiker, 1889;
    Das Doppel-Ich, 1890, ²1896;
    Gesch. d. neueren dt. Psychol., 1894, ³1910;
    Abriß e. Gesch. d. Psychol., 1911 (russ. 1912, engl. New York 1912);
    Vom Diesseits d. Seele, 1923;
    Btrr. z. allg. Kunstwiss., 1929;
    Einl. in d. Philos., 1936;
    Die Rede als Kunst, 1940;
    Buch d. Erinnerung, 1946, ²1947 (Autobiogr.);
    - Hrsg.:
    Zs. f. Ästhetik u. allg. Kunstwiss., seit 1906;
    Lehrb. d. Philos., 2 Bde., 1925;
    Der Okkultismus in Urkk., 2 Bde., 1925;
    Philos. Leseb. (mit P. Menzer), 1903, 5/61920;
    W-Verz. in: Zs. f. Ästhetik, 1927.

  • Literatur

    Ch. Herrmann, M. D., 1929 (P);
    A. Werner, in: Philosophia 2, Belgrad 1937, S. 299-307;
    Ziegenfuß I (W);
    G. Jung, D. auf d. Katheder, in: Kantstud., 1950 (P).

  • Porträts

    Bronzebüste v. H. Lederer;
    Zeichnung u. Hschn. v. R. Stumpf;
    Silhouette v. Lüling;
    Gem. v. F. Burger, C. Herrmann, M. Slevogt.

  • Autor/in

    Gertrud Jung
  • Zitierweise

    Jung, Gertrud, "Dessoir, Max" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 617-618 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524933.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA