Lebensdaten
1874 – 1931
Geburtsort
Lauenburg (Pommern)
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Orientalist
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117010014 | OGND | VIAF: 54915037
Namensvarianten
  • Horovitz, Chajim
  • Horovitz, Josef
  • Horovitz, Chajim
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Zitierweise

Horovitz, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117010014.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Markus (s. 2);
    B Jakob (s. Gen. 2);
    - 1907 Laura Scheier (1881–1933); kinderlos.

  • Biographie

    H. studierte orientalische Sprachen in Marburg und Berlin, wo er in enge Berührung mit Eduard Sachau und Jacob Barth kam (Promotion 1898). 1902 habilitierte er sich in Berlin mit der Ausgabe der Gedichte des Kamarit. Im Auftrage L. Caetanis bereiste er die Türkei, Ägypten, Palästina und Syrien zum Studium arabischer Handschriften. 1907 wurde er als erster europäische Professor des Arabischen an das Anglo-Oriental College in Aligarh, Indien, berufen. Er war hier auch als Regierungsepigraphiker für moslem. Inschriften tätig und schrieb grundlegende Werke über den indischen Islam. Nach Kriegsausbruch 1914 verlor er seine Stelle und wurde als Deutscher interniert, erreichte aber bald wieder die Freiheit. Er erhielt Rufe nach Hamburg, Königsberg und an die neugegründete Universität Frankfurt/M., wo er 1915 den von Jakob H. Schiff gestifteten Lehrstuhl für Semitisch Philologie mit Berücksichtigung der targumischen und talmudischen Literatur übernahm (1920 Dekan). Daneben baute er das orientalische Institut der Hebräischen Universität in Jerusalem auf und leitete es als „Visiting Director“. Er gehörte dem Kuratorium dieser Universität an und hielt dort 1925 die ersten Vorlesungen.

    Muhammeds Leben, die Frühgeschichte des Islams und der Koran (Koran. Untersuchung, 1926, ein von ihm begonnener umfassender Kommentar zum Koran blieb unvollendet) sind die Gebiete, auf denen sich H. Weltruf erwarb und als Autorität galt. Er war auch ein gründlicher Kenner der persischen Sprache und Literatur. Viele europäische und muhammedanische Gelehrte in Amerika, Europa und im Mittleren Orient gehören zu seinen Schülern. – H. war ein Freund der nationalen arabischen Bewegung und nahm als treuer Jude zugleich großen Anteil am jüdisch-arabischen Konflikt in Palästina, wobei er versuchte, zur Friedensstiftung beizutragen.|

  • Auszeichnungen

    Vorstandsmitgl. d. Ges. z. Förderung d. Wiss. d. Judentums u. d. Ak. f. d. Wiss. d. Judentums.

  • Werke

    Weitere W u. a. De Waqidii libro qui Kitab al Magazi inscribitur, Diss. Berlin 1898;
    Spuren griech. Mimen im Orient, 1905;
    Das äthiop. Maccabäerbuch, in: Zs. f. Assyriol. 19, 1905/06;
    Aus d. Bibliotheken v. Kairo, Damaskus u. Konstantinopel (Arab. Hss. geschichtl. Inhalts), in: Mitt. d. Seminars f. Oriental. Sprachen … Berlin 10, 2. Abt., 1907;
    Jewish Proper Names and Derivatives in the Koran, in: Hebrew Union College Annual, 1925;
    The earliest biographies of the Prophet and their authors, in: Islamic Culture, 1927 f., T. 1 u. 2;
    Judaeo-Arabic relations in pre-Islamic times, ebd., 1929, T. 3;
    Ibn Quteiba's 'Uyun al Akhbar (Übers.), ebd., 1930, T. 4 u. 5;
    'Adi Ibn Zeyd', the Poet of Hira, ebd.;
    Indien unter brit. Herrschaft, in: Hdb. d. engl.-amerikan. Kultur, hrsg. v. W. Dibelius, 1928. -
    Hrsg.: Ibn Saad, Biogrr. Muhammeds III, 2, 1904;
    Die Hasimijjat d. Kumait, 1904;
    Biogrr. d. medin. Kämpfer Muhammeds in d. Schlacht b. Bedr, 1904;
    Epigraphia Indo-Moslemica …, 2 Bde., 1912-14.

  • Literatur

    Gedenkreden gehalten an d. Bahre v. Dr. f. H. am 8.2.1931;
    Israelit. Fam.bl. 12, Nr. 7, 1931;
    M. Plessner, in: Frankfurter Israelit. Gemeindebl. Nr. 7 v. März 1931;
    Moznaim, Mai 1931;
    G. Weil, in: Mschr. f. Gesch. u. Wiss. d. Judentums, 1931;
    W. J. Fischel, Bibliogr. of the Publications of J. H. u. S. D. F. Goitein, The Scientific Work of J. H., in: J. H., 1932;
    S. D. F. Goitein, in: Der Islam 22, 1934;
    J. Fück, Die arab. Stud. in Europa, 1955, S. 313 f.;
    Enc. Jud.

  • Autor/in

    Baruch Horovitz
  • Zitierweise

    Horovitz, Baruch, "Horovitz, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 641-642 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117010014.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA