Lebensdaten
1878 – 1953
Geburtsort
Berne (Oldenburg)
Sterbeort
Haar bei München
Beruf/Funktion
Jurist ; Soziologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 116706333 | OGND | VIAF: 77074542
Namensvarianten
  • Rumpf, Maximilian Theodor
  • Rumpf, Max
  • Rumpf, Maximilian Theodor

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Zitierweise

Rumpf, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116706333.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich, Dr. med., Med.rat;
    M Ida Woebken;
    1) Wally Kuhlmann, 2) Dr. Maria Droste;
    5 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1897 in Oldenburg und dem Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg (Br.), Berlin und München habilitierte sich R. 1906 in Göttingen für röm. und|bürgerliches Recht. Aus finanziellen Gründen trat er zunächst in die Justiz ein (1907 Amtsger.rat in Friesoythe, 1909 Landger.rat in Oldenburg). 1912 erhielt R. einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Handelsrecht an der Handelshochschule Mannheim. 1911-14 war er Schriftleiter der Zeitschrift „Recht und Wirtschaft“. 1927 wechselte er an die Handelshochschule Nürnberg auf einen der wenigen Lehrstühle für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht. 1939 wurde R. emeritiert und übersiedelte nach München.

    Seine vielbeachtete Habilitationsschrift zu „Gesetz und Richter“ sprach sich 1906, während der Freirechtsdebatte, gegen die Illusion strenger Gesetzesbindung aus. R. forderte die offene Berücksichtigung der irrational wertenden Tätigkeit des Richters und trat für die „Richterpersönlichkeit“ ein. Die hier bereits anklingende Nähe zur aufkeimenden Rechtssoziologie brachte ihn in den 1920er Jahren zum Konzept einer „Vollrechtswissenschaft“, die das Recht als „Ausschnitt aus dem Sozialleben“ begreifen wollte. Seit 1930 beschäftigte er sich verstärkt mit rein soziologischen Fragestellungen insbesondere der noch jungen Stadtsoziologie. Seit 1935 führte dies zur Mitarbeit an der nationalsozialistisch ausgerichteten „Raumforschung“ unter der Leitung von Hanns Kerrl (1887–1941). R.s Schriften zur Sozial- und Volkslebenskunde und zur Soziologie des ländlichen und städtischen Raums aus den 30er und 40er Jahren sind geprägt von sozialromantischen und völkischen, auch antisemitischen Ordnungsvorstellungen. Die hier deutlich werdende Affinität zum Nationalsozialismus spiegelte sich auch in frühen politischen Aktivitäten. 1933 engagierte R. sich als „weltanschaulicher Referent“ in Schulungsveranstaltungen der SA, später im NS-Dozenten- und NS-Lehrerbund. An der Handelshochschule hielt er seit 1933 Vorlesungen zur Rassen- und Volkskunde. Nach 1945 setzte er seine Forschungen zur Stadtsoziologie bis zu seinem Tode fort.

  • Werke

    Zum jetzigen Stand d. Lehre v. d. adäquaten Verursachung im Zivilrecht, in: Jherings Jhb. 49, 1905, S. 333-406;
    Gesetz u. Richter, Versuch e. Methodik d. Rechtsanwendung 1906, Neudr. 1970, franz. u. d. T.: Le droit et le Popinion, 1911;
    Volk u. Recht, 1910;
    Das Ideal d. volkstüml. Rechts, 1913;
    Der Strafrichter, 2 Bde. 1912 f.;
    Die reichsgerichtl. Rechtsprechung zu d. §§ 138, 817 BGB in: Archiv f. civilist. Praxis 117, 1919, S. 315-94;
    Was ist Rechtssoziol.?, ebd. 122, 1924, S. 36-51;
    Wirtsch.rechtl. Vertrauensgeschäfte, ebd. 119, 1921, S. 1-156;
    Der Sinn d. Wirtsch.rechts, ebd. 120, 1922, S. 153-93;
    Wirtsch.rechtswiss. u. Wirtsch.hochschule, 1920;
    Recht u. Leben, 1923;
    Dt. Saatzuchtwirtsch., Ein wirtsch.rechtl. Paradigma, 1924;
    Anwalt u. Anwaltsstand, 1926;
    Rechtswiss. als Sozialwiss., 1929;
    Dt. Volkssoziol. im Rahmen e. soz. Lebenslehre, 1931;
    Soz. Lebenslehre, ihr System u. ihr wiss. Ort, 1932;
    Pol. u. soziolog. Staatslehre, 1933;
    Das gemeine Volk, ein soziolog. u. volkskundl. Lebens- u. Kulturgem., I: Dt. Bauernleben, 1936, II: Religiöse Volkskunde, 1933;
    Bauerndorf am Großstadtrand, 1940 (mit H. Behringer);
    Dt. Handwerkerleben u. d. Aufstieg d. Stadt, 1955.

  • Literatur

    K. Riebschläger, Die Freirechtsbewegung, 1968, S. 44-46;
    Rhdb. (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Wi. 1935;
    H. Alzheimer, Volkskunde in Bayern, 1991 (W);
    G. Kleinheyer u. J. Schröder, Dt. u. europ. Juristen aus neun Jhh., ⁴1996.

  • Autor/in

    Hans-Peter Haferkamp
  • Zitierweise

    Haferkamp, Hans-Peter, "Rumpf, Max" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 254-255 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116706333.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA