Lebensdaten
1868 – 1949
Geburtsort
Ohrdruf (Thüringen)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116301996 | OGND | VIAF: 74599604
Namensvarianten
  • Koetschau, Karl
  • Koetschau, Carl
  • Koetschau, Carl Theodor
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Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Koetschau, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116301996.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Porzellanfabr.;
    M Sophie Fischmann;
    1893 Gertrud, T d. Fabrikbes. Karl August Kraft-Stockmann u. d. Charlotte Alt;
    2 T (1 früh †) Gabriele (⚭|Hans-Otto Neumann, * 1891, Prof. d. Frauenheilkde.).

  • Biographie

    Nach Schulbesuch in München, Nürnberg und Zwickau (1888 Abitur) diente K. als Einjährig-Freiwilliger in einem sächsischen Infanterie-Regiment. Seit 1890 studierte er in Bonn Kunstgeschichte und Archäologie, unter anderem bei K. Justi. 1890 wechselte er an die Universität Berlin über, wo Grimm, Frey, Furtwängler und Kekulé seine Lehrer waren. 1891/92 studierte er in Straßburg und ging mit seinem Lehrer Michaelis nach Leipzig, wo er 1893 mit der Arbeit „Barthel Beham und der Meister von Meßkirch“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach Reisen und Studien als Privatgelehrter wurde K. 1896 Volontär an der herzoglichen Bibliothek in Gotha. 1897 erfolgte seine Ernennung zum Direktor der Kunst- und Altertumssammlungen der Veste Coburg. Hier machte er sich durch eine grundlegende Neuordnung der Sammlungen einen Namen. 1900-07 redigierte er die „Zeitschrift für historische Waffenkunde“. Über dieses Thema hielt er in Dresden, wo er seit 1902 Direktor des Historischen Museums war, Seminare. 1905 übernahm K. die Redaktion des Dresdner Jahrbuchs der bildenden Kunst und begründete im selben Jahr die Zeitschrift „Museumskunde“, die er bis zu deren letztem Jahrgang 1924 herausgab. Als Direktor der herzoglichen Museen und des Goethe-Nationalmuseums in Weimar (1907–09) ordnete er die dortigen Sammlungen nach neuen, von ihm erarbeiteten Gesichtspunkten, was sich auch auf die Einrichtung von Goethes Wohnhaus am Frauenplan und von Schloß Tiefurt bezog. Die nächste Station war Berlin, wo K. 1909-13 das Kaiser-Friedrich-Museum leitete und Kurse in Museumskunde abhielt. Gleichzeitig (1908–14) war er als Gründungsmitglied des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft dessen Verwalter und Schriftführer. 1912-25 oblag ihm die Redaktion des „Repertoriums für Kunstwissenschaft“. 1917 gründete K. gemeinsam mit Pauli und Swarzenski den Deutschen Museumsbund. 1913-34 war er Direktor an den anfangs noch provinziell präsentierten Städtisch Kunstsammlungen in Düsseldorf, ordnete sie neu und gab dem Kupferstichkabinett und der einzigartigen Nazarenersammlung die grundsätzliche Disposition. 1928 konnte dank K.s Initiative und auf Grund seiner Anweisungen ein Neubau bezogen werden, der auch die Sammlung des Kunstgewerbemuseums, das Museum Hetjens, die Akademiesammlung und beachtliche Neuerwerbungen aufnahm. Eine Graphische Sammlung und eine Kunstbibliothek fügte K. neu hinzu. Seine Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiete der Museumskunde und -technik gab er in Bonn, wo er seit 1920 als Honorarprofessor las, an junge Kunsthistoriker weiter. Er postulierte und verwirklichte den Gedanken, das Kunstwerk aus seinem dekorativen Dasein innerhalb des Museumsverbandes des 19. Jahrhunderts herauszuheben, es sachgerecht zu behandeln und durch die klare Trennung der verschiedenen Museumsgattungen den didaktischen Anspruch im handwerklichen und wissenschaftlichen Bereich zu betonen. Somit gab K. der Organisation beziehungsweise der Reorganisation des Museumswesens zu Beginn des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse.

  • Werke

    Dt. Plastik u. Malerei, Ill. Führer durch d. Kaiser-Friedrich-Mus., o. J.;
    Rhein. Steinzeug, 1924;
    Goethe u. d. Gotik, in: Festschr. P. Clemen, 1926;
    Rhein. Malerei im 19. Jh., 1928;
    zahlr. Aufsätze in versch. Zss.

  • Literatur

    K. K. z. 60. Geb.tag, Btrr. z. Kunst-, Kultur- u. Lit.gesch., 1928 (ausführl. W-Verz.);
    R. A. Keller, K. K., Gedenkworte, gesprochen am 30.4.1949;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Britta-R. Schwahn
  • Zitierweise

    Schwahn, Britta-R., "Koetschau, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 410-411 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116301996.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA