Lebensdaten
1879 oder 1880 – 1946
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Mediziner ; Internist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 102642478 | OGND | VIAF: 7780834
Namensvarianten
  • Eppinger, Hans junior
  • Eppinger, Hans
  • Eppinger, Hans junior
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Zitierweise

Eppinger, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102642478.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans s. (1);
    Klagenfurt 1908 Georgine Zetter (* 1885);
    1 S (⚔), 2 T, u. a. Maria ( Arthur Rühl, 1901–55, Prof. der Med. in Prag, verdient durch Forschungen auf dem Gebiet der Kreislaufpatholologie).

  • Biographie

    Durch seinen Vater wurde E. in pathologischer Anatomie und Histologie geschult und blieb zeitlebens mit ihr in engster Verbindung. Nach der Promotion (1903) bildete er sich unter anderem bei F. Kraus, L. Krehl, L. Hofmeister, R. Paltauf und C. von Noorden weiter aus. Als Assistent der I. Medizinischen- Klinik in Wien 1906 habilitiert, wurde E. 1914 außerplanmäßiger, 1918 außerordentlicher Professor und wählte unter zahlreichen Berufungen Freiburg. 1930 wurde er nach Köln berufen, 1933 nach Wien. Hier wirkte er an der I. Medizinischen- Universitäts-Klinik bis zum Herbst 1945. Ein Jahr darauf wählte er, durch viele Schicksalsschläge getroffen, den Freitod. – Das Arbeitsgebiet E.s ist schwer zu umreißen, denn es gab nichts, was ihn nicht interessiert hätte. Er beschäftigte sich zunächst mit Endokrinologie, arbeitete über die Funktion der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse und war der geistige Vater der ersten Epithelkörperchenexstirpation beim Morbus Recklinghausen, die erst später von F. Mandl tatsächlich durchgeführt wurde. Er arbeitete mit W. Falta über Diabetes, mit L. Heß über das vegetative Nervensystem, mit C. Fr. Rothberger über den experimentellen Schenkelblock und beschäftigte sich mit der Funktion des Zwerchfelles. Mit experimentellen Arbeiten über die Darstellung der Gallekapillaren begann schon in der Studentenzeit E.s Interesse für die Leberpathologie, mit der er sich sowohl klinisch als auch experimentell durch Jahrzehnte beschäftigte, er wurde dadurch auch angeregt, die Milzpathologie zu bearbeiten und schrieb mit E. Ranzi „Die hepatolienalen Erkrankungen“ (1920). E. wurde während seiner Tätigkeit zu zahlreichen führenden Persönlichkeiten des In- und Auslandes berufen und hat sich dabei Freunde in aller Welt erworben. Persönlich eher verschlossen und schüchtern wirkend, hat er durch seinen mitreißenden Ideenreichtum und seinen nie versagenden Arbeitseifer seine Schüler entscheidend beeinflußt und sie zum Teil weit über die Erkenntnisse der damaligen Zeit hinaus zu modernem pathophysiologischem Denken erzogen. Er war ein unermüdlicher Klinikchef, kümmerte sich persönlich auch um nebensächliche Dinge und hatte immer Verständnis selbst für ungewöhnliche Anregungen und Ansichten.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Pathol. u. Therapie d. menschl. Ödems, 1917; Pathol. u. Therapie d. Icterus, 1921;
    Nephritisfragen, 1921 (mit K. Kloss);
    Die Nephritisfrage, 1923 (mit F. Kisch);
    Asthmacardiale, 1924 (mit L. v. Papp u. H. Schwarz);
    Das Versagen d. Kreislaufes, 1927 (mit F. Kisch u. H. Schwarz);
    Zur Pathol. d. Kreislaufkorrelationen, 1927;
    Die seröse Entzündung, 1935 (mit H. Kaunitz u. H. Popper);
    Die Leberkrankheiten, 1937 (gilt heute noch als Standardwerk, span. Übers.); Die Permeabilitätspathol., 1949. – Mit Mitarbeiter arbeiter: Lehrb. d. inneren Med., hrsg. v. G. v. Bergmann, ²1934 ff.

  • Literatur

    W. Pilgerstorfer, Gedenkrede, in: Wiener Med. Wschr. 101, 1951, Nr. 46;
    E. Rissel, Die Permeabilitätspathol. E.s als Grundlage e. neuen Krankheitsbetrachtung, ebd.;
    W. Beiglböck, in: Pathol., Diagnose u. Therapie d. Leberkrankheiten, 4. Freiburger Symposion, 1957, S. 1;
    ders., in: Acta hepatologica 5, 1, 1957, S. 177;
    ÖBL.

  • Porträts

    Ölgem. (in Fam.bes.).

  • Autor/in

    Ernest Rissel
  • Zitierweise

    Rissel, Ernest, "Eppinger, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 551-552 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102642478.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA