Lebensdaten
erwähnt 711, gestorben 715 oder 716
Beruf/Funktion
fränkischer König
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 102435146 | OGND | VIAF: 261634073
Namensvarianten
  • Dagobert III.
  • Dagobert III., Fränkisches Reich, König
  • Dagobert III., Merowingischer König
  • mehr

Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Dagobert III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102435146.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Dagobert III., merovingischer Frankenkönig (a. 711 [Juni] bis 715), Sohn Childibert's III. (a. 695—711, s. den Artikel) folgte (wie alle diese Merovingen seit a. 638) als ganz junger (12jähriger) Knabe ("juvenculus") auf den Thron: die Thaten dieser Scheinkönige bestanden in Schenkungen und Immunitätsverleihungen an Kirchen und Klöster: so sind auch einige solcher Urkunden von D. erhalten. An seiner Statt herrschte in Neustrien Pippin's des Mittleren Sohn Grimoald als Hausmeier, nach dessen Ermordung zu Lüttich (a. 714) Pippin die schwer begreifliche Thorheit beging nicht seinen etwa 22jährigen Sohn Karl von einer Nebenfrau Alphaid, den die Weltgeschichte alsbald „den Hammer“ nennen und als hervorragend zur Herrschaft berufen anerkennen sollte, sondern den sechsjährigen Knaben Grimoald's, Theudoald, unter der Regentschaft seiner Großmutter Plektrudis zum Hausmeier für Neustrien zu bestellen: also ein Kind und ein Weib, während die Hausmeier und gerade Pippin und sein Geschlecht nur deshalb die Herrschgewalt im Frankenreich erlangt hatten, weil regierungsunfähige Knaben den Thron einnahmen. Die neustrische Nationalpartei, von jeher nur mit Widerstreben dem austrasischen Geschlecht der Arnulfinge sich fügend, erhob sich nach Pippin's Tod (16. Dec. a. 716) gegen Plektrudens Herrschaft, die Neustrier schlugen und vertrieben Theudoald im Wald von Cuise (südöstlich von Compiegne) und erhoben in Raginfred einen besonderen Hausmeier für Neustrien. Während der Kämpfe Raginfred's mit dem aus Plektrudens Gewahrsam entflohenen Karl starb D., erst sechzehn Jahre alt; zu seinem Nachfolger erhoben die Neustrier Chilperich II. (a. 715—720), den Sohn des a. 673 ermordeten Childerich II.

    Quellen: Gesta Francorum ed. Krusch c. 50—52.

    • Literatur

      Litteratur: Dahn, Geschichte der germanischen und romanischen Völker III, 1883, S. 736—760.

  • Autor/in

    Dahn.
  • Zitierweise

    Dahn, Felix, "Dagobert III." in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 611-612 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102435146.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA