Lebensdaten
1737 – 1792
Geburtsort
Kopenhagen
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Schriftsteller
Konfession
jüdisch
Namensvarianten
  • Wessely, Moses Behrend
  • Wessely, Moses
  • Wessely, Moses Behrend

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Zitierweise

Wessely, Moses, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz140964.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Naphtali (s. 1);
    1761 Gitel (Gute), T d. Abraham Moses Schlesinger, aus Berlin;
    2 S u. a. Naphtali (1767–1834), Dr., besuchte 1780–82 d. Christianeum in A., Arzt, 6 T u. a. Rachel ( 1771, 1792 ev.), Esther ( 1773, 1793 ev., Paul Friedrich Hermann Grasmeyer, 1756–1825, Dr. med., Arzt in H.), Judith ( 1775, 1792 ev.);
    E Moritz August (Moses) (1800–50, 1845 ev.), Dr. med., Arzt in Bleicherode, später in Nordhausen (s. ADB 42);
    Ur-E Hermann (1840–1914), Dr. med., Arzt in Berlin, Sanitätsrat;
    Urur-E Karl (1874–1953). Dr. med., Ophthalmol., Prof. in Würzburg, später in München, GR, Geh. Med.rat (s. Rhdb.; Fischer; Kürschner, Gel.Kal. 1950 u. 1954, Tl.; Klimesch; DBE);
    N Carl Bernhard (1768–1826, 1798 ev.), Komp., Kapellmeister, Violinist, Pianist, Musikschriftst., Musikdir. u. a.| am Nat.theater in Berlin, komponierte u. a. Trauerkantaten f. Moses Mendelssohn u. Prinz Heinrich v. Preußen, Verw.beamter, 1803 Sekr. d. Churmärk. Kriegs- u. Domänenkammer bzw. d. Reg. in Potsdam, 1792 Gründungsmitgl. d. „Ges. d. Freunde“, 1814 Gründer d. Gesang-Ver. u. 1816 d. Musik-Ver. (später: Philharmon. Ges.) in Berlin (s. MGG²).

  • Biographie

    Der wohlhabende, kunstsinnige, an jüd. Tradition wenig interessierte W. hörte in Kopenhagen „schöne Wissenschaften“, engagierte sich früh für die Berliner Maskilim (Aufklärer) und verkehrte in den christl. Salons Hamburgs und Altonas. Bereits in den 1760er Jahren korrespondierte er mit Fromet Gugenheim (1737–1812) und deren späterem Mann Moses Mendelssohn (1729–86) und las mit ihr dessen Schriften. 1782 veröffentlichte er unter dem christl. Namen seines Freundes Johann Christoph Unzer (1747–1809), Dichter und Arzt in Altona, einen Kommentar zu Christian Wilhelm Dohms (1751–1820) Schrift „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“ (Anmm. z. d. Schr. d. Herrn Dohm, über d. bürgerl. Vfg. d. Juden, 1782). Der literaturbegeisterte W. lieh dem von ihm verehrten Gotthold Ephraim Lessing (1729–81) 300 Taler für die Drucklegung von „Nathan der Weise“. 1772 / 73 veröffentlichte er in dem „Altonaischen Reichspostreuter“ Briefe über Lessings „Emilia Galotti“. Von Kopenhagen aus bat er um die Mitgliedschaft in der Altonaer Portugiesengemeinde. Später schenkte er der Gemeinde eine Esterrolle, einen Toraschrein mit einem gestickten Toravorhang sowie eine Torarolle mit gesticktem Taftsandal.

    Der kaufmännisch wenig erfolgreiche W. wurde von der Hamburger Schriftstellerin, Übersetzerin und Salonière Elise Reimarus (1735–1805) und der Berliner Cembalistin und Salonière Sara Levy (1761–1854) mehrfach finanziell großzügig unterstützt. Gemeinsam mit dem Berliner Popularphilosophen Johann Erich Biester (1749–1816) setzte sich Levy für die Herausgabe seiner hinterlassenen Schriften ein, deren Erlös „zum Besten der Witwe“, die mit einer Tochter in Berlin lebte, bestimmt war.

    Wie sein Bruder Naphtali verarmte W. gegen Ende seines Lebens. Das Grabgedicht auf seinem Grabstein auf dem Jüd. Friedhof Altona, Portugies. Teil, geht auf ein Lobgedicht für den Rabbiner Isaac Uziel ( 1622) zurück, das der Amsterdamer Rabbiner Isaac Aboab da Fonseca (1605–93) verfaßt hatte.

  • Werke

    W M. W.’s hinterlassene Schrr., Zum Besten d. Witwe hg., 1798 (darin autobiogr. Skizze).

  • Porträts

    P Porträt mit Merkurstab u. Feder, Kupf. v. D. Chodowieckis, 1798, n. e. Ölgem. v. J. H. W. Tischbein,1779 (Staatsbibl. Berlin, Musikabt., Mendelssohn-Archiv).

  • Autor/in

    Michael Studemund-Halévy
  • Zitierweise

    Studemund-Halévy, Michael, "Wessely, Moses" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 888-889 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz140964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA