Lebensdaten
1912 – 1974
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Ethnologe ; Geograf ; Historiker ; Geschichtspädagoge ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 120241072 | OGND | VIAF: 60517872
Namensvarianten
  • Eckert, Georg Josef Fedor
  • Eckert, Georg
  • Eckert, Georg Josef Fedor

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Eckert, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120241072.html [28.04.2024].

CC0

  • Georg Eckert trat vor 1945 mit Veröffentlichungen zur Volkskunde Mazedoniens und Griechenlands hervor. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete er in Braunschweig das Internationale Schulbuchinstitut, initiierte das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, rief das Jahrbuch „Archiv für Sozialgeschichte“ ins Leben und gab die „Zeitschrift für Ethnologie“ neu heraus. Eckert war auch Autor sozialhistorischer Werke, v. a. zur Arbeiterbewegung, und stand von 1964 bis 1974 als Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission vor.

    Lebensdaten

    Geboren am 14. August 1912 in Berlin
    Gestorben am 7. Januar 1974 in Braunschweig
    Grabstätte Waldfriedhof in Bad Honnef-Rhöndorf
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Georg Eckert (InC)
    Georg Eckert (InC)
  • Lebenslauf

    14. August 1912 - Berlin

    1918 - März 1931 - Berlin

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    seit 1922 Goethe-Oberrealschule

    1930 - Berlin

    Mitglied

    Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ)

    1930/31 - 1933 - Berlin

    Mitglied

    Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold

    1.1.1931 - Berlin

    Überleitung von der SAJ in die SPD

    SPD

    1931 - 1935 - Berlin; seit 1933 Bonn

    Studium der Germanistik, Geografie, Geschichte, Völkerkunde und Volkskunde

    Universität

    1934 - Bonn

    Mitglied

    Studenten-SA

    1935 - Bonn

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    Juni 1936 - Bonn

    Erstes Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen

    Universität

    1.10.1936 - 22.9.1938 - Berlin

    Referendariat; Zweites Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen

    Bismarck-Gymnasium; Realgymnasium

    Oktober 1936 - Berlin

    Mitglied

    NS-Lehrerbund

    1.5.1937 - Berlin

    Mitglied

    NSDAP

    21.12.1937 - 1939 - Berlin-Adlershof

    Mitarbeiter

    Höhere Fliegertechnische Schule

    21.2.1940 - 5.2.1941 - Frankreich

    Kriegsdienst

    Wehrmacht

    1941 - 29.10.1944 - Saloniki (Griechenland)

    (stellvertretender) Leiter der Marinewetterwarte (Wehrmachtsbeamter)

    Wehrmacht

    23.2.1943 - Bonn

    Habilitation für (Alt-)Amerikanistik (16.2.1944 Venia Legendi)

    Universität

    29.10.1944 - 20.1.1945 - Saloniki

    Desertion; Überlaufen zur griechischen linken Widerstandsbewegung

    Volksbefreiungsarmee EAM/ELAS

    20.1.1945 - Saloniki; Griechenland; Süditalien

    freiwilliger Eintritt in britische Gefangenschaft

    British Military Mission

    31.12.1945 - 7.1.1974 - Goslar

    Rückkehr; Mitglied

    SPD

    1.11.1946 - 19.4.1948 - Braunschweig

    Dozent für Geschichte und Geschichtsmethodik

    Kant-Hochschule. Hochschule für Lehrerbildung

    15.6.1947 - Braunschweig

    Gründer

    Geschichtspädagogischer Forschungskreis

    20.4.1948 - 31.12.1952 - Braunschweig

    (PH-)Professor (persönlicher Titel) für Geschichte und Geschichtsmethodik (Beamter auf Lebenszeit)

    Pädagogische Hochschule

    1.7.1949 - 8.7.1949 - Braunschweig

    Organisator

    1. deutsch-englische Geschichtslehrertagung

    1949/1951 - Braunschweig

    Gründer

    Internationales Schulbuchinstitut

    1950 - 7.1.1974

    (Gründungs-)Mitglied (Präsident 1964–1974)

    Deutsche UNESCO-Kommission

    8.8.1950 - 19.8.1950 - Freiburg im Breisgau

    Organisator

    1. deutsch-französische Geschichtslehrerkonferenz

    1.1.1952 - 7.1.1974 - Braunschweig

    (PH-)Professor (seit 27.10.1972 ordentlicher Professor) für Geschichte und Methodik des Geschichtsunterrichts

    Pädagogische Hochschule

    8.4.1953 - 12.4.1953 - Rom

    Organisator

    1. deutsch-italienische Schulbuchkonferenz mit Audienz bei Papst Pius XII. (1876–1958)

    1962 - Braunschweig; Bonn

    Gründer

    Institut für Sozialgeschichte Braunschweig e. V. (seit 1974 Institut für Sozialgeschichte Braunschweig-Bonn e.V.)

    17.10.1972 - Braunschweig

    Mitunterzeichner der Vereinbarungen zwischen der Deutschen und der Polnischen UNESCO-Kommission über deutsch-polnische Schulbuchgespräche

    UNESCO

    7. Januar 1974 - Braunschweig
  • Genealogie

    Vater Georg Michael Klemens Eckert 28.4.1877–10.2.1950 Redakteur in Berlin
    Großvater väterlicherseits Clemens Josef Eckert 1838–1893 Mühlenbesitzer in Bamberg
    Großmutter väterlicherseits Babette Eckert, geb. Buhl 1850–1903 Hausfrau
    Mutter Luisa Anna Eckert, geb. Ryschawy 9.10.1877–1.9.1941 Hausfrau
    Großvater mütterlicherseits Friedrich Adalbert Ryschawy 1845–ca. 1894 Musiker (Trompete und Geige) im St. Petersburger Privatorchester des Barons Paul Grigorjewitsch von Derwies (Derviz; eigentlich von der Wiese) (1826–1881)
    Großmutter mütterlicherseits Anna Theresia Ryschawy, geb. Jira geb. 1853 Opernsängerin (?) im St. Petersburger Privatorchester des Barons Paul Grigorjewitsch von Derwies (Derviz; eigentlich von der Wiese) (1826–1881)
    Geschwister keine
    Heirat (standesamtlich/kirchlich) 20.10.1939; 22.10.1939 Berlin-Wilmersdorf; Münsterkirche Bonn
    Ehefrau Maria Magda Eckert, geb. Lauffs 7.1.1910–27.1.2002 Bibliothekarin, seit September 1935 in der Deutschen Kolonial-Bibliothek Berlin
    Schwiegervater Wilhelm Josef Lauffs 1875–1952 Betriebsinspektor/Oberingenieur in München-Gladbach (heute Mönchengladbach) und Bonn, seit 1931 in Berlin
    Schwiegermutter Maria Adelheide Lauffs, geb. Wüller 1876–1957 Hausfrau
    Kinder keine
    Großnichte Irene Hottelmann-Schmidt 19.3.1930–17.1.2020 Stadträtin in Bamberg 1972–1978 und 1990–1996
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Eckert, Georg (1912 – 1974)

    • Vater

      Georg Eckert

      28.4.1877–10.2.1950

      Redakteur in Berlin

      • Großvater väterlicherseits

        Clemens Josef Eckert

        1838–1893

        Mühlenbesitzer in Bamberg

      • Großmutter väterlicherseits

        Babette Eckert

        1850–1903

        Hausfrau

    • Mutter

      Luisa Anna Eckert

      9.10.1877–1.9.1941

      Hausfrau

      • Großvater mütterlicherseits

        Friedrich Adalbert Ryschawy

        1845–ca. 1894

        Musiker (Trompete und Geige) im St. Petersburger Privatorchester des Barons Paul Grigorjewitsch von Derwies (Derviz; eigentlich von der Wiese) (1826–1881)

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Theresia Ryschawy

        geb. 1853

        Opernsängerin (?) im St. Petersburger Privatorchester des Barons Paul Grigorjewitsch von Derwies (Derviz; eigentlich von der Wiese) (1826–1881)

    • Heirat (standesamtlich/kirchlich)

      Berlin-Wilmersdorf; Münsterkirche Bonn

      • Ehefrau

        Maria Magda Eckert

        7.1.1910–27.1.2002

        Bibliothekarin, seit September 1935 in der Deutschen Kolonial-Bibliothek Berlin

  • Biografie

    Eckert wuchs in einem politisch linksliberal orientierten Elternhaus auf. Als Schüler der Goethe-Oberrealschule in Berlin (seit 1922) engagierte er sich seit 1930 in der Sozialistischen Arbeiterjugend. Nach dem Abitur 1931 studierte er Germanistik, Geografie, Geschichte, Völkerkunde und Volkskunde an der Universität Berlin und übernahm dort 1932 den Vorsitz der Sozialistischen Studentenschaft. In dieser Zeit lernte er die Schulreformerin und sozialdemokratische Abgeordnete im Preußischen Landtag, Hildegard Wegscheider (1871–1953), kennen, mit der ihn bis zu ihrem Tod eine tiefe Freundschaft verband. An der Universität geriet Eckert in Konflikte mit nationalsozialistischen Trupps, wohl Trupps des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds (NSDSt), sodass er nach der Machtübernahme im Sommer 1933 Berlin verließ, untertauchte und sich im Sommer 1934 an der Universität Bonn wieder immatrikulierte. Hier wurde er 1934 Mitglied in der Studenten-SA und im NSDSt; 1937 trat er der NSDAP bei.

    1935 wurde Eckert an der Universität Bonn von dem Ethnologen Hermann Trimborn (1901–1986), der ihm zeitlebens als akademischer Mentor eng verbunden blieb, mit einer Arbeit über die Bevölkerung Mikronesiens zum Dr. phil. promoviert und legte 1936 das Erste Staatsexamen in den Fächern Deutsch, Geschichte, Geografie, Pädagogik und Volkskunde ab; nach dem Referendariat am Bismarck-Gymnasium und am Realgymnasium in Berlin folgte 1938 das Zweite Staatsexamen. Vom 21.12.1937 bis zum Kriegsbeginn war er an der Höheren Fliegertechnischen Schule in Berlin-Adlershof tätig.

    Im Februar 1940, im Rahmen des Wehrdiensts, wurde Eckert zum Kriegsdienst an die Westfront (Frankreich) eingezogen und von dort im Februar 1941 wieder entlassen. Im Anschluss an eine Kurzausbildung zum Meteorologen seit Juli 1941 war er als stellvertretender Leiter und seit September 1942 als Leiter der Marinewetterwarte in Saloniki (Griechenland) eingesetzt. Während eines Fronturlaubs habilitierte sich Eckert an der Universität Bonn für (Alt-)Amerikanistik. Mit dem Leiter der Universitätsbibliothek Saloniki, dem Altphilologen Panteleimon E. Formozis (geb. 1903), und dessen Frau Smaragda Formozis betrieb Eckert ethnologische Feldstudien. So befragte er mehrere hundert Menschen zur mazedonischen Volkskunde und publizierte darüber mit Formozis.

    In seiner Beamtenposition schützte Eckert Griechen und Spaniolen (Nachfahren der nach 1492 aus Spanien vertriebenen Jüdinnen und Juden) vor Verhaftung und verhalf ihnen zur Flucht in die (sicherere) italienische Besatzungszone. Mehrfach verhinderte er, dass Wehrmacht, SS, Kollaborations- oder Partisanenverbände Ortschaften auf der Chalkidike zerstörten, so etwa 1944 mit seinem Eintreten für die kampflose Übergabe Salonikis an britische Truppen.

    Darüber kam Eckert in Kontakt mit der griechischen Widerstandsbewegung. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler (1889–1945) vom 20. Juli 1944 lief er mit Kameraden zur linken griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS über und begab sich kurz vor Ausbruch des griechischen Bürgerkriegs im Februar 1945 in britische Gefangenschaft. Von den Briten für einen demokratischen Neuaufbau Deutschlands ausgebildet, erkrankte Eckert auf dem Weg in die Heimat lebensbedrohlich und wurde im August 1945 in ein britisches Lazarett nach Goslar überführt, wo er dem späteren Braunschweigischen Ministerpräsidenten Alfred Kubel (1909–1999) begegnete, der ihn als Dozent (seit 1952 [PH-]Professor für Geschichte und Methodik des Geschichtsunterrichts, seit 1972 ordentlicher Professor) an die im Wiederaufbau begriffene Kant-Hochschule (seit 1946 Pädagogische Hochschule) für Lehrerbildung (seit 1969 Teil der Pädagogischen Hochschule Niedersachen, seit 1978 Technische Universität) Braunschweig holte.

    Eckert erwarb sich große Verdienste als Organisator in der Lehrerbildung und bei der Entwicklung und Verbesserung von Unterrichtsmaterialien. Mit Heinrich Rodenstein (1902–1980), seit 1948 Direktor der PH, engagierte er sich hier für die Reform der Lehrerausbildung. Um 1950 gründete er in Braunschweig das Internationale Institut für Schulbuchverbesserung, das seit dem 26. Juni 1975 unter der Bezeichnung Georg-Eckert-Institut und seit 1. Januar 2011 als Leibniz-Institut für Bildungsmedien – Georg-Eckert-Institut firmiert. Die von Eckert und dem Historiker Ernst-Otto Schüddekopf (1912–1984) seit 1949 organisierten bilateralen internationalen Schulbuchkonferenzen (über 100 bis Ende der 1970er Jahre, u. a. mit Großbritannien, Frankreich, den USA, Dänemark und seit 1972 Polen) verfolgten das Ziel, in Geschichts- und Geografiebüchern verborgene Feindbilder und Vorurteile aufzuspüren und durch Revision der Lehrmittel zur Völkerverständigung und Aussöhnung Deutschlands mit den ehemaligen Kriegsgegnern beizutragen. Zum engsten Fürsprecher des Instituts bis weit über Eckerts Tod hinaus wurde neben Kubel der SPD-Politiker Otto Bennemann (1903–2003), zwischen 1948 und 1967 Braunschweiger Oberbürgermeister und von 1959 bis 1967 niedersächsischer Innenminister.

    Eckert war in zahlreichen Verbänden und Institutionen führend tätig. So leitete er seit dem 1. Oktober 1948 den Ausschuss für Geschichtsunterricht des Allgemeinen Deutschen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, zählte 1949 auf dem Historikertag in München zu den Gründern des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands und war 1950 Gründungsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK), als deren Präsident er von 1964 bis zu seinem Tod amtierte. Unter seiner Präsidentschaft hielt Außenminister Willy Brandt (1913–1992) auf der 15. UNESCO-Generalkonferenz in Paris 1968 die Rede „Wege zum Frieden“, in deren Folge auch die Arbeit der DUK stärker wahrgenommen wurde. Zudem wurde in den 1960er Jahren unter deutscher Beteiligung und nach zwei DUK-Symposien der Grundstein für das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ gelegt. Eckert war u. a. Mitglied der Kommission zur Vorbereitung des Godesberger Programms der SPD 1959 sowie Vorstandsmitglied im Deutschen Rat der Europäischen Bewegung.

    Politisch in der Sozialdemokratie beheimatet (Mitglied der SPD 1931–1933, 1945–1974), war Eckert einer der ersten bundesdeutschen Sozialhistoriker, die sich mit der deutschen Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts befassten. Seit 1961 fungierte er als Herausgeber des von ihm ins Leben gerufenen, bis heute erscheinenden „Archivs für Sozialgeschichte. Jahrbuch der Friedrich-Ebert-Stiftung“. 1962 gründete er das Institut für Sozialgeschichte Braunschweig e. V. Beide Projekte wurden maßgeblich unterstützt durch Günter Grunwald (1924–2011), den Gründungsgeschäftsführer der Friedrich-Ebert-Stiftung, deren Wissenschaftlicher Kommission Eckert vom Ende der 1950er Jahre bis zu seinem Tod vorstand.

    Eckert trat als Verfasser und Herausgeber zahlreicher historischer Editionen und Materialien für Lehrerinnen und Lehrer hervor, viele davon in der von ihm und Karl Mielcke (1904–1965) herausgegebenen Reihe „Beiträge zum Geschichtsunterricht. Quellen und Unterlagen für die Hand des Lehrers“, und betrieb seit 1950 die Reaktivierung der 1944 eingestellten „Zeitschrift für Ethnologie“ (gegründet 1869), deren Schriftleitung er bis 1965 innehatte. Eckerts Verdienst ist sein früher Einsatz für die vorurteilsfreie Einsicht in geschichtliche Quellen und Zusammenhänge als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen verschiedener Klassen/Schichten und Nationen in Freiheit. Da die PH Braunschweig zu jener Zeit kein Promotionsrecht hatte, wuchsen Eckert auch keine akademischen Schüler und Schülerinnen zu. Er wirkt vielmehr durch die von ihm (mit-)begründeten Institutionen und Organe bis heute weiter.

  • Auszeichnungen

    1943 Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern
    1944 Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern
    1944 Kriegsabzeichen für Minensuch-, U-Boot-, Jagd- und Sicherungsverbände
    1949 Mitgründer und Mitglied im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (1949–1964 Schatzmeister im Bundesvorstand)
    1958 Straßburger Europa-Preis, Frankreich
    1960 Mitglied der Historischen Kommission Niedersachsens
    1961 Orden „Palmes Académiques“, Frankreich
    1962 Orden „Ordine al Merito della Repubblica Italiana”
    1964 Ehrenmitglied der Royal Historical Society, Großbritannien
    1972 Pestalozzi-Preis des Deutschen Lehrmittel-Verbandes
    1972 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1973 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbunds (mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schulbuchinstituts)
    Gedenkstein, Hauptfriedhof Braunschweig
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. (weiterführende Informationen)

    Institut für Zeitgeschichte, München. (weiterführende Informationen)

    Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Wolfenbüttel (ehemaliges Niedersächsisches Staatsarchiv)

    Privatarchiv Dr. Heike Christina Mätzing, Braunschweig. (Privatkorrespondenz, Privatmaterialien inklusive Fotos)

    Weitere Archivmaterialien:

    Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht. Deutsche Dienststelle (seit 1.1.2019 Bundesarchiv, Abteilung: Personenbezogene Auskünfte). (Militärakte)

    Universitätsarchiv Bonn. (Habilitationsakte)

    Universitätsarchiv der TU Braunschweig. (Personalakte)

  • Werke

    Untersuchungen zur Völkerkunde:

    Der Einfluß des Geschlechts- und Familienlebens auf die Bevölkerungsbewegung mikronesischer Inseln, 1935. (Diss. phil.)

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Beiträge zur mazedonischen Volksmagie, 1942.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Mazedonischer Volksglaube. Magie, Aberglaube und religiöse Vorstellungen in Saloniki und der West-Chalkidike, 1942.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Regenzauber in Mazedonien, 1943.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Siedlungsgeographische Beobachtungen aus der Chalkidike, 1943.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Die Wanderbienenzucht in der Chalkidike, 1943.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Griechische Fadenspiele, 1944.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Das Hirtenleben in der Chalkidike, 1944.

    Georg Eckert/Panteleimon E. Formozis, Lieder und Märchen aus Kozani und Siatista, mit Beiträgen von Spyros Syngollitis und Michael Kalinderis, 1944.

    Totenkult und Lebensglaube im Caucatal. Mit einem Vorw. v. Hermann Trimborn, 1948. (Habilitationsschrift)

    Historische Studien und Editionen, v. a. zur Geschichte der Arbeiterbewegung:

    Der Bauernkrieg, 1947.

    Die Revolution von 1848/49, 1948.

    Der Freiherr vom Stein und die preußischen Reformen, o. J.

    Vom Bismarckreich zur Republik, 1949.

    Das junge Deutschland und die Revolutionsdichtung des Vormärz, 1948.

    Der Merkantilismus, 1949.

    Georg Eckert/Otto-Ernst Schüddekopf, Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 17./18. Jahrhunderts, o. J.

    Aus den Lebensberichten deutscher Fabrikarbeiter. Zur Sozialgeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts, 1953.

    Aus den Anfängen der Braunschweiger Arbeiterbewegung. Unveröffentlichte Bracke-Briefe, 1955.

    Von Valmy bis Leipzig. Quellen und Dokumente zur Geschichte der preußischen Heeresreform, 1955.

    Wilhelm Bracke und die Anfänge der Braunschweiger Arbeiterbewegung, 1957.

    Die Braunschweiger Arbeiterbewegung unter dem Sozialistengesetz, I. Teil (1878 bis 1884), 1961.

    Veröffentlichungen zur Didaktik und (politischen) Pädagogik:

    Grundprobleme des Geschichtsunterrichts, in: Mitteilungen des Gesamtverbandes Braunschweigischer Lehrer, Februar 1948.

    Geschichtsunterricht und Völkerverständigung. Zum Problem der internationalen Schulbuchverbesserung, in: Geschichtsunterricht in unserer Zeit. Grundfragen und Methoden, hg. v. d. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrerverbände, 1951, S. 140–146.

    Georg Eckert/Otto-Ernst Schüddekopf (Hg. im Auftrage des Internationalen Schulbuchinstituts), Deutschland – Frankreich – Europa. Die deutsch-französische Verständigung und der Geschichtsunterricht, 1953.

    Georg Eckert/Otto-Ernst Schüddekopf (Hg. im Auftrage des Internationalen Schulbuchinstituts), Deutschland und Frankreich im Spiegel ihrer Schulbücher, 1954.

    History Instruction and International Understanding. The Problem of International Textbook Improvement, in: 25. Yearbook of the National Council for the Social Studies, 1954, S. 431–440.

    Georg Eckert/Otto-Ernst Schüddekopf (Hg. im Auftrage des Internationalen Schulbuchinstituts), Wie andere uns sehen. Die letzten 100 Jahre deutscher Geschichte in europäischen Schulbüchern, 1955.

    Internationale Schulbuchrevision, in: International Review of Education/ Internationale Zeitschrift für Erziehungswissenschaft / Revue Internationale de Pédagogie 6 (1960), S. 399–415.

    World History Teachers in Conference, hg. v. d. International Commission for the Teaching of History. Material Assembled by Georg Eckert/Y. Cottaz/J. de Launay, 1964.

    Die UNESCO und die Schulbuchrevision in Asien, in: Solidarität. Alfred Nau zum 65. Geburtstag, 1971, hg. v. Verlag Neue Gesellschaft, S. 155–176.

    Herausgeberschaften zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung:

    Georg Eckert (Hg. unter Mitwirkung v. Frolinde Balser/Werner Conze/Ulrich Dübber/Willi Eichler/Susanne Miller/Otto-Ernst Schüddekopf/Wilhelm Wehner/Gerhard Wuthe), 1863–1963. Hundert Jahre deutsche Sozialdemokratie. Bilder und Dokumente, 1963, 21964.

    Wilhelm Liebknecht. Briefwechsel mit Karl Marx und Friedrich Engels, 1963.

    100 Jahre Braunschweiger Sozialdemokratie. I. Teil: Von den Anfängen bis zum Jahre 1890, 1965.

    Der Bote vom Niederrhein. Faksimile-Nachdruck der Jahrgänge 1865/66, 1968.

    Friedrich Albert Lange. Über Politik und Philosophie. Briefe und Leitartikel 1862 bis 1875, 1968.

    Wilhelm Liebknechts Briefwechsel mit deutschen Sozialdemokraten, Bd. 1: 1862–1878, 1973.

    Wilhelm Liebknecht. Vergessene Artikel. Beiträge aus der Osnabrücker Zeitung 1864–1866, 1974.

    Herausgeberschaften von Periodika:

    Georg Eckert/Karl Mielcke (Hg. im Auftrag des Historischen Seminars der Kant-Hochschule Braunschweig), Beiträge zum Geschichtsunterricht. Quellen und Unterlagen für die Hand des Lehrers, 1947–Mitte der 1960er Jahre.

    Zeitschrift für Ethnologie (1869–1944, dann eingestellt), seit 1950 wieder hg. v. d. Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. (Schriftleiter 1950–1965 Georg Eckert, weiterhin bis 1974 Redaktionsmitglied)

    Internationales Jahrbuch für Geschichts- und Geographieunterricht, Bd. 1 ff., 1951 ff. (ab Bd. 9, 1963/64 hg. v. Internationalen Schulbuchinstitut mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrerverbände, seit Bd. 10, 1965/66 u. d. T. Internationales Jahrbuch für Geschichts- und Geographieunterricht).

    Georg Eckert/Otto-Ernst Schüddekopf (Hg.), Schriftenreihe des Internationalen Schulbuchinstituts, Bd. 1 ff., 1956–1974.

    Archiv für Sozialgeschichte. Jahrbuch der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bd. I ff., 1961 ff.

    Bibliografie:

    Bibliographie der Schriften Georg Eckerts, bearb. v. Dieter Dowe, in: Archiv für Sozialgeschichte 14 (1974), S. XIV-XIX. (Onlineressource)

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Pädagogische Hochschule Niedersachsen, Abteilung Braunschweig (Hg.), In memoriam Georg Eckert, 1974.

    Heike Christina Mätzing, Wissenschaftler und Botschafter der Völkerverständigung. Georg Eckert (1912–1974) zum 100. Geburtstag, 2013. (P)

    Dieter Dowe/Eckhardt Fuchs/Heike Christina Mätzing/Steffen Sammler (Hg.), Georg Eckert. Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Politik, 2017. (P) (Onlineressource)

    Heike Christina Mätzing, Georg Eckert (1912–1974). Von Anpassung, Widerstand und Völkerverständigung, 2018. (P)

    Aufsätze und Beiträge:

    Rainer Riemenschneider, Art. „Eckert, Georg“, in: Horst-Rüdiger Jarck/Günter Scheel (Hg.), Braunschweigisches Biographisches Lexikon, 19. und 20. Jahrhundert, 1996, S. 153 f.

    Michele Barricelli, Didaktische Räusche und das Verständnis der Einzelwesen. Georg Eckerts Beitrag zur Erneuerung des Geschichtsunterrichts nach 1945, in: Wolfgang Hasberg/Manfred Seidenfuß (Hg.), Modernisierung im Umbruch: Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht nach 1945, 2008, S. 261–290.

    Heike Christina Mätzing, Georg Eckert und die Anfänge des Archivs für Sozialgeschichte, in: Meik Woyke (Hg.), 50 Jahre Archiv für Sozialgeschichte. Bedeutung, Wirkung, Zukunft, 2011, S. 23–44.

    Christiane Schlötzer-Scotland, Georg Eckert. Der Wehrmachtsoffizier, der 1944 Saloniki rettete, in: Süddeutsche Zeitung v. 15.1.2022.

  • Onlineressourcen

  • Autor/in

    Heike Christina Mätzing (Braunschweig)

  • Zitierweise

    Mätzing, Heike Christina, „Eckert, Georg“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/120241072.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA