Lebensdaten
1559 – 1629
Geburtsort
Radolfzell
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Kaufmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122944054 | OGND | VIAF: 50122000
Namensvarianten
  • Peller, Martin
  • Peller von Schoppershof, Martin
  • Peller, Martin von
  • mehr

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Zitierweise

Peller, Martin von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122944054.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Balthasar I., Ratsherr in R.;
    M Margaretha Hecker;
    Nürnberg (?) 1590 Maria, T d. Bartholomäus Viatis (1538–1625), Handelsherr u. Großkaufm. in N. (s. Berühmte Nürnberger; Stadtlex. Nürnberg).

  • Biographie

    P. trat 1581 als Handlungsgehilfe in die Dienste des Handelsherrn und Großunternehmers Bartholomäus Viatis. Dieser hatte – 1552 als armer Handlungslehrling aus Venedig nach Nürnberg gekommen – zusammen mit Melchior Lang (bis 1581) und seit 1570 auch mit Georg Forst eine eigene Handelsgesellschaft aufgebaut, die sich auf den Warenaustausch mit Sachsen und Schlesien konzentrierte (Leder, Leinwand, Federn, Metallwaren). Die Geschäftsbeziehungen dehnten sich auf Polen, Thüringen, die Niederlande, die Alpenländer und Italien aus. 1591 wurde die Gesellschaft aufgelöst, Forst übernahm die Geschäftsaktivitäten östlich der Oder-Neiße-Linie, Viatis behielt die übrigen Rechte und schloß sich mit seinem Schwiegersohn P. zu einer neuen Handelsgesellschaft zusammen. P. hatte bereits 1583 Viatis in Venedig am dortigen Fondaco dei Tedeschi vertreten. Erst nach Forsts Tod 1600 fielen der Firma Viatis-Peller dessen geographische Handelsräume wieder zu. Im frühen 17. Jh. zählte sie zu den umsatzstärksten Nürnberger Handelsfirmen. Neben das ostmitteldeutsche Leinwandgeschäft trat auch – u. a. mit den Zentren Hamburg und Venedig – Handel mit Seiden- und Spezereiwaren, engl. Tuchen, Montanprodukten, Drahterzeugnissen und Waffen. Seit 1609 war Viatis' Sohn Bartholomäus d. J. Mitgesellschafter; nach Viatis' Tod wurde P. Hauptgesellschafter der Handelsfirma. Seine und Viatis' Nachkommen führten das Unternehmen bis zu dessen Auflösung 1729 fort.

    1602-07 ließ P. nach den Plänen der Nürnberger Baumeister Jacob Wolff d. Ä. und Peter Carl am Egidienberg ein Stadthaus im Stil der deutschen Renaissance aufführen, das bis zu seiner Zerstörung 1945 zu den schönsten Bürgerhäusern Deutschlands zählte. Von den alteingesessenen Familien Nürnbergs als Emporkömmling und Eindringling betrachtet, versuchte P. nicht zuletzt durch diesen für die damalige Zeit sehr modernen und aufwendigen Bau Ansehen zu gewinnen. 1616 überließ Bartholomäus Viatis ihm das Schloß Schoppershof.

  • Literatur

    G. Seibold, Die Viatis u. P., Btrr. z. Gesch. ihrer Handelsges. 1977;
    H. Kellenbenz, in: Fränk. Lb. IX, 1980, S. 143-55 (L, P);
    R. Bach, Das ehem. Pellerhaus in Erlangen-Nürnberg, 1984;
    G. Friedrich, Patriziat d. Reichsstadt Nürnberg, 1994, S. 115-17;
    L. F. Peters, Der Handel Nürnbergs am Anfang d. Dreißigj. Krieges, 1994, S. 349-83;
    D. Büchner, Das „schöne Zimmer“ aus d. Pellerhaus, 1995. |

  • Quellen

    Qu Stadtarchiv Nürnberg (E 19 – Fam.archiv Peller).

  • Autor/in

    Michael Diefenbacher
  • Zitierweise

    Diefenbacher, Michael, "Peller, Martin von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 166 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122944054.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA