Lebensdaten
1839 – 1901
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspielerin ; Dichterin
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 119549263 | OGND | VIAF: 13120467
Namensvarianten
  • Friederik, Christine Rosalia (eigentlich)
  • Christen, Ada
  • Friederik, Christine Rosalia (eigentlich)
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Zitierweise

Christen, Ada, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119549263.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Friederik, Spediteur;
    M Christine Landgut;
    1) 1864 Siegm. v. Neupauer ( 1868), Stuhlrichter in St. Gotthard b. Ödenburg (Ungarn), 2) 1873 Adelmar v. Breden ( 1903), Rittmeister a. D., Hrsg. der „Österr.-ungarischen Wehrzeitung“, Militärschriftsteller u. Großkaufmann.

  • Biographie

    Nach dem Tode ihres Vaters, der als Barrikadenkämpfer des Sturmjahres 1848 an den Folgen einer Gefängnishaft frühzeitig gestorben war, verdiente sich C. schon 15jährig als Schauspielerin ihren Unterhalt. Sie war in Wien, Sankt Pölten, Steyr und schließlich mit einer Theatergruppe auch in Ungarn tätig, wo sie ihren ersten Mann kennenlernte. In diesen Jahren veröffentlichte sie in Tageszeitungen unter verschiedenen Decknamen (Fridrik, Ada Carla, Satanella) ihre ersten Gedichte und Skizzen. F. von Saar, Th. Storm und andere nahmen sich der nach dem Tode ihres ersten Mannes arg herabgekommenen Dichterin an. Ihre erste Buchveröffentlichung (Lieder einer Verlorenen, 1869) machte sie über Nacht berühmt, aber auch viel umstritten. Ihre zweite Ehe brachte ihr trotz mancher wirtschaftlicher Rückschläge Glück und Wohlstand. In ihrem Hause führte sie lange Jahre einen literarischen Salon, der bedeutende Persönlichkeiten ihrer Zeit heranzog (F. von Amerling, L. Anzengruber, L. Ganghofer, F. Hebbel, F. von Saar und andere). Zuletzt zog sie sich auf ihre in Inzersdorf bei Wien gelegene Besitzung, den sogenannten „Einsamhof“ zurück und starb dort an einem seit|früher Jugend sie hartnäckig bedrohenden Nervenleiden. - Entdeckt und gefördert von F. von Saar und Th. Storm, begann C. mit Lyrik. Die mitunter unverhüllten Selbstaussagen und sozialkritischen Anklagen, für eine Frau ihrer Zeit zumindest ungewöhnlich, beeindruckten ebenso stark wie sie überraschten. Trotz wiederholter Eingriffe ihrer berühmten Berater schwächt die auffallende Formlosigkeit die echten persönlichen Töne ab. Der oft gestellte Vergleich mit H. Heine mag thematisch berechtigt sein, ist aber sonst durchaus unzutreffend, denn die Dichterin ist wohl ehrlicher in der Aussage, doch weit minder begabt in der Form. Im Epischen, besonders in den Skizzen aus dem Kleinleben der Großstadt, erweist sie sich oft stärker, steht aber auch hier wie im Roman und im Drama („Wiener Leut“, uraufgeführt 1.2.1894 im Deutschen Volkstheater Wien) im Schatten des Größeren, L. Anzengrubers. Doch behauptet sie auf dem Wege zu jener gemäßigten wienerischen Spielart des Naturalismus, der sonst dieser Stadt völlig wesensfremd war, ihren Rang.

  • Werke

    Weitere W Teilslg. hrsg. v. W. A. Hammer, 1911, = Dt.-österr. Klassikerbibl. 29; Erzählungen:
    Jungfer Mutter, Eine Wiener Vorstadtgesch., 1892;
    Wie Lottchen nähen lernte, 1897;
    Der Kanarienvogel, 1897;
    Das Nelkenbeet, 1897;
    Evchens letzte Puppe, 1901;
    Auf d. Eisbrecher, 1901;
    Neckpeter - Ernas Traum, 1902; Skizzen:
    Vom Wege, 1874;
    Aus d. Leben, 1876;
    Unsere Nachbarn, 1884; Roman:
    Ella, 1869; Gedichte:
    Aus d. Asche, 1870;
    Schatten, 1872;
    Aus d. Tiefe, 1878; Dramen:
    Faustina, 1871;
    Hypnotisiert, Lustspiel, 1898;
    Fräulein Pascha, Lustspiel, 1899.

  • Literatur

    Briefe v. L. Anzengruber, hrsg. v. A. Bettelheim, Bd. 2, 1902;
    M. M. Rabenlechner, in: Heimgarten 30, 1906, S. 670 ff., 746 ff.;
    E. Behr, A. Ch., Ihr Leben u. ihre Werke, Diss. Wien 1922;
    M. Lebner, A. Ch., Diss. Wien 1933;
    Nagl-Zeidler-Castle III, S. 709-16;
    O. Katann, Storm als Erzieher, Seine Briefe an A. Ch., 1948 (grundlegende Berichtigungen);
    S. Patacky, Lex. dt. Frauen d. Feder, 1898, S. 103, 127;
    Kürschner, Lit.-Kal. 1901 (unter Breden);
    H. Sittenberger, in: BJ VII, S. 393 bis 397 (u. BJ VI, Tl. 1901, L;)
    Brümmer (unter Breden);
    H. Giebisch-L. Pichler-K. Vancsa, Kleines österr. Lit.lex., Wien 1948;
    Kosch, Lit.-Lex. I (unter Breden);
    ÖBL (unter Breden). - Roman: M. Lukas, Aus d. Tiefe, 1952. - Zu Adelmar v. Breden: BJ VIII (Tl. 1903, L.)

  • Porträts

    anonymer Hschn. in: LIZ 90, 1888, S. 193.

  • Autor/in

    Kurt Vancsa
  • Zitierweise

    Vancsa, Kurt, "Christen, Ada" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 219-220 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119549263.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA