Lebensdaten
1868 – 1934
Geburtsort
Donndorf bei Bayreuth
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Religionshistoriker ; Japanologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116347163 | OGND | VIAF: 47079691
Namensvarianten
  • Haas, Hans
  • Haas, H.

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Zitierweise

Haas, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116347163.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1842–85), Bauführer, S d. Bauern Joh. Leonhard in D. u. d. Anna Marg. Zeitler;
    M Margarete (1840–1917), T d. Gg. Paulus Lüchauer, Bauer u. Ziegeleibes. in D., u. d. Anna Marg. Oetter;
    Aschaffenburg 1898 Paula (1870–1942), T d. Chemikers Emil Erlenmeyer ( 1909, s. NDB IV);
    1 T.

  • Biographie

    H. hat oft betont, daß er im Grunde seine ganze Entwicklung der Lektüre von Lessing verdanke, den er als Ausgleich gegen die Orthodoxie seiner Erlanger Studienjahre (1889–93) empfand. Zwar ging er nach den üblichen Examina zunächst in den Dienst der Kirche und war 1894-97 Stadtvikar in Aschaffenburg, nahm aber immer engere Beziehungen zu der „liberalen“ Berliner Ostasienmission auf, deren wissenschaftlich interessierte Leitung die Begabung von H. sofort erkannte und ihn für zwei Jahre nach Berlin und London zur sprachlichen Ausbildung sandte; hier legte er den Grund zu seinen erstaunlichen sprachlichen Kenntnissen, die allmählich viele ostasiatische Sprachen umfaßten. 1898 beriefen ihn die Deutsche Evangelische Gemeinde in Tokio und ihre Zweiggemeinde Jokohama zum Pfarrer, noch im gleichen Jahre aber die damals wissenschaftlich höchst angesehene Shinkyo Shinako-Hochschule (Deutsche Theologische Hochschule) in Tokio zum Direktor. Er hielt von da ab auch regelmäßig Vorlesungen an der Kaiserlichen Universität in Tokio über religionsgeschichtliche Themen. Schon damals wandte sich H. im stärksten Maße dem Studium des japanischen Buddhismus und bereits auch dem des Islam zu. – 1909 kehrte er nach Deutschland zurück, lebte kurze Zeit als Privatgelehrter, bis er 1913 eine außerordentliche Professur in Jena erhielt. Trotz ihres orthodox-lutherischen Charakters berief die theologische Fakultät Leipzig 1915 H. als Nachfolger für Soederblom als Ordinarius für vergleichende Religionsgeschichte, eine Stellung, die er bis zu seinem Tod behielt. Hier gründete er das Staatliche Forschungsinstitut für Vergleichende Religionsgeschichte, das von Hörern aus aller Welt, vor allem aber aus Ostasien, besucht wurde. H. arbeitete mit minuziöser, geradezu unheimlicher Akribie vor allem auf dem Gebiet des japanischen Amidabuddhismus, aber auch auf dem des Taoismus und Konfuzianismus war er bahnbrechend. Zur Aufhellung der Geschichte des Islam in Ostasien hat er Wesentliches beigetragen. – H., der vom Buddhismus in seiner religiösen Grundhaltung stark beeinflußt war, erstrebte eine Annäherung der großen Religionen, des Christentums, Buddhismus, Islam und Konfuzianismus. Daher galten die letzten Jahre seiner Forschung in erster Linie den Unionsversuchen des Kaisers Akbar.

  • Werke

    W u. a. Gesch. d. Christentums in Japan, 2 Bde., 1902/04;
    Die Sekten d. japan. Buddhismus, 1905;
    Amida Buddha unsre Zuflucht, 1910;
    Das Bild Muhammeds im Wandel d. Zeiten, 1916;
    Das Sprachgut Kungtses u. Laotses, 1920;
    Das Scherflein d. Witwe, 1922;
    Die Ainu u. ihre Rel., 1925. -Hrsg.: Shinri (theol.-phil. Mschr. in japan. Sprache);
    Wahrheit (1. dt.sprachige phil. Zs. in Japan, v. ihm begr., nur 7 Jgg. ersch.). - Mithrsg.: Mitt. d. Dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens;
    Zs. f. Missionskde. u. Rel.wiss.;
    Nichi-Doku Gakugei (japan.).

  • Literatur

    Rhdb. (W, P).

  • Porträts

    v. M. A. Brumme u. Gem. v. H. Hoffmeister (im Bes. d. T Irmingard Landgraf in Landau/Pfalz).

  • Autor/in

    Carl Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Carl, "Haas, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 375 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116347163.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA