Lebensdaten
1756 – 1821
Geburtsort
Mailand
Sterbeort
Mailand
Beruf/Funktion
Theatermaler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13601156X | OGND | VIAF: 4232957
Namensvarianten
  • Foentes, Giorgio
  • Fuentes, Giorgio
  • Foentes, Giorgio

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Fuentes, Giorgio, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13601156X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach gründlicher Schulung durch Pietro di Gottardo Gonzaga an der Mailänder Scala kam F. 1796 an das „Nationaltheater“ in Frankfurt am Main. Seine Tätigkeit dort lenkte Goethes Bewunderung auf sich, dadurch wurde F. zum Miturheber des „Weimarer Bühnenstils“: Der Schauspieler, der zunächst als guter Sprecher zu denken ist, soll als „Staffage in einem lebendigen Gemälde“ erscheinen, nach der idealen Art des F. – Ausladende Tiefenbewegungen widersprächen dem neuen, klassischen Anstand; damit ist die barocke Tiefenbühne abgetan. Ein einziger Prospekt, mit 1-2 vorgeschalteten Bogen als Repoussoir, genügt nunmehr. Eigentlich revolutionierend aber wirkte F. gegenüber der Kargheit der deutschen Schauspielbühnen, wo dem Bilde bisher kein tragender Wert zuerkannt wurde. F. überzeugte vor allem ethisch, das heißt durch eine neue, hohe Auffassung der Aufgabe, durch die Wahl bedeutender Motive (nach den Begriffen des Klassizismus), die Wahrung edler Maße in der Gestaltung und die handwerkliche Qualität der Ausführung (seine Dekorationen, lange wohlgehütet, noch 1922 ausgestellt,|verbrannten im 2. Weltkrieg). Dafür fehlt seinen Entwürfen aber der unmittelbare Ausdruck und die bühnenmäßige Vielfalt. In Stichen Anton Radls verbreitet, behielten sie neben den Szenenbildern Schinkels und Beuthers lange Zeit kanonische Bedeutung. – Goethe wollte F. nach Weimar holen, gewann aber 1815 nur seinen Schüler F. Beuther. F. wirkte seit 1801 still in Paris, seit 1805 wieder erfolgreich in Mailand.

  • Werke

    Entwürfe, Stiche, Phot. im Frankfurter Städel u. in d. Theatermuseen München u. Köln, Abb. b. Itzenplitz u. Saure, s. L.

  • Literatur

    J. W. v. Goethe, Reise in d. Schweiz … im J. 1797, Brief v. 14. u. 18.8., dazu Brief an R. Kirms v. 24.8.1797 u. Ann. 1815;
    Briefe d. Frau Rat Goethe v. 4. u. 23.12.1797, 12.3.1798 u. Sept. 1800;
    W. Pfeiffer-Belli, G. F., in: Jb. d. Freien Dt. Hochstifts, 1926, S. 328-37;
    E. Itzenplitz, Frdr. Beuther u. d. Theaterdekoration d. Klassizismus, Diss. Göttingen 1953 (ungedr., L);
    W. Saure, Die Gesch. d. Frankfurter Oper v. 1792–1880, Diss. Köln 1958 (L);
    ThB;
    Enc. dello Spettacolo V, Rom 1958 (L u. Verz. d. Mailänder Arbb.);
    Goethe-Hdb. II (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Hellmuth Vriesen
  • Zitierweise

    Vriesen, Hellmuth, "Fuentes, Giorgio" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 689-690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13601156X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA