Lebensdaten
erwähnt 1495, gestorben 1520
Beruf/Funktion
Buchdrucker in Straßburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13352583X | OGND | VIAF: 13980871
Namensvarianten
  • Hüpfuff, Matthias
  • Hupfuff, Matthias
  • Hüpfuff, Matthias
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hupfuff, Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13352583X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Württemberg stammend;
    1) Elsa Klemm aus Oppershofen/Hessen, 2) nach 1509 Brigitte Zorn.

  • Biographie

    Über H.s Lehr- und Ausbildungsjahre sind wir nicht unterrichtet, wie überhaupt unsere Kenntnis über ihn recht dürftig ist. Die Zahl seiner Drucke hat Charles Schmidt mit ca. 140 angegeben, was aber noch nicht die Endzahl sein dürfte. – H. soll zuerst 1497 zwei Drucke mit den Typen und Holzschnitten seines Vorgängers Markus Reinhard (Grüninger) in Kirchheim hergestellt haben. Dann hat er sich in Straßburg niedergelassen, wo wir sichere Drucke von ihm bis 1516 kennen. Nach diesem Jahr scheint er nicht mehr gedruckt zu haben. Aus dem Jahre 1520 liegt noch ein Verlagswerk mit seinem Namen vor (Baptista Mantuanus, Fastorum Libri 12), dessen Druck von einem anderen Straßburger Drucker herrühren muß. Seine Drucke (Heiligenleben, Volksbücher, Lieder, Kalender, Praktiken, Rätselbücher, ein Fischbuch, die Pferdearznei von Meister Albrant u. a.) sind vorwiegend in deutscher Sprache und dienen der volkstümlichen Unterhaltung und Belehrung. Neben Schulbüchern zum grammatischen Unterricht wie Donatus minor, Regulae grammaticales, Ad patrem pro iuvenibus, Vocabularius theutonicus, Schriften von Paulus Niavis und Agustinus Dathus hat er auch einige humanistische Werke von Jakob Wimpfeling, Peter Schott, Laurentius Corvinus, Johann Aventin (Turmair) und Sebastian Brant herausgebracht. Bemerkenswert ist sein Buchschmuck, nicht so sehr der Qualität als des Umfanges wegen. Er hat zuerst viele Holzschnitte aufgekauft oder sich auch leihweise besorgt, denen er dann seit 1510 zahlreiche neue hinzufügte.

  • Literatur

    ADB 13;
    Ch. Schmidt, M. H. 1492-1520, 1893;
    E. Voulliéme, M. H., d. Drucker v. S. Brandans Leben, Kirchheim 1497, in: Zbl. f. Bibl.wesen 32, 1915, S. 320 f.;
    ders., Die dt. Drucker d. 15. Jh., ²1922, S. 78 f., 159;
    F. Ritter, Hist. de l'imprimerie alsacienne aux XVe et XVIe siècles, 1922, S. 145-57;
    F. Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker I, 1968, S. 84, 279;
    Benzing, Buchdrucker;
    Grimm.

  • Autor/in

    Josef Benzing
  • Zitierweise

    Benzing, Josef, "Hupfuff, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 74 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13352583X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hüpfuff: Matthias H., Buchdrucker zu Straßburg zu Ende des 15. und in den zwei ersten Decennien des 16. Jahrhunderts. Er war zu Straßburg geboren, wie denn auch sein Geschlechtsname Hüpfauf specifisch straßburgisch ist und dort einen Beiläufer oder Aufwärter bedeutet. Sein äußeres Leben liegt, wie bei den meisten Druckern dieser Stadt im 15. Jahrhundert mit nur wenigen Ausnahmen (vgl. Husner, Georg) fast ganz im Dunkeln und auch das Jahr seiner Geburt oder der Stand seiner Eltern sind unbekannt. Das Wenige, was wir in diesen Beziehungen mit Gewißheit von ihm wissen, ist, daß er wie fast alle anderen Buchdrucker seiner Vaterstadt mit deren Censurverordnungen fortwährend im Streite lag. Schon seit 1479 waren die ersten Administrativmaßregeln in Bezug auf die Buchdruckereien verfügt worden und seit 1509 mußten alle Gedichte, Gelegenheitsschriften, fliegende Blätter etc. zuerst der Censur der Rathsconsulenten übergeben werden, und nur, wenn diese ihr Imprimatur ertheilt, durften dieselben veröffentlicht werden. Als nun 1514 Thomas Murner seine „Gauchmatt“ geschrieben hatte, erhandelte H. das Gedicht von dem Verfasser um vier Gulden Honorar, wurde aber auf die Anzeige des Barfüßer Guardians bei dem Rathe gezwungen, das Manuscript noch vor dem Drucke diesem auszuliefern. Auch gab der Rath in der That nicht die Druckerlaubniß, so daß die Gauchmatt erst fünf Jahre später und zwar zu Basel am 5. April 1519 erschien. Im Uebrigen war H. einer der thätigsten Drucker Straßburgs und hat sich besonders neben einigen Drucken der Predigten Kaisersbergs und besonders dessen „Pater noster“ 1515 (d. h. Müling's Uebertragung dieser Geiler’schen Predigten; die blattgroßen Holzschnitte sind von Urs Graf, und mit 31 Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten) sowie der „Adolescentia“ Wimpheling's und der Murnerischen „Narrenbeschwörung“ und dessen „Mühle von Schwindelheim“ sehr verdient gemacht. Nicht geringeres Verdienst erwarb er sich durch die Veröffentlichung altdeutscher Gedichte, wie „Der Rosengarten König Laurins“, „Heinrich von Osterdingen“, 1500, „Die hystoria von Melusina“, 1506 (erste Ausg. Straßb. o. O. u. J. 1474) und „Tondalus“, 1507. Hierher gehören auch „Meister Elucidarius“, 1506, „Red von dem Rock Ihesu cristi in Trier“, 1512. Der anonyme Verfasser war der Physikus Joh. Adelphus von Straßburg. „Sant Brandons leben", 1514; „Rätersch“ (Räthselbuch) 1515 und „Von Bruoder Rauschen vnd | Was Wunders er getrieben hat, in einem | Closter dar in er syben iar | sein zeit vertriben, vnd gedienet | hat in eins Kochs gestalt“. Abdruck durch Wolf und Endlicher, Wien 1835, und in Scheible's Kloster XI. S. 1071, vgl. auch Weimar. Jahrb. V. 358 und Lappenberg's Murners Eulenspiegel S. 380. Unter die ältesten namentlich bezeichneten Drucke Hüpfuff's gehören: „Martyrologium. Vita Sanctorum“, 1492; „Trithemius de immaculata concept. virg. Mariae“, 1496; „Von Keiser Karls recht. Wie er ein Kauffman vnd ein iuden machet schlecht“, 1498 und „Schola Salernitana“, 1499 (hier schreibt sich|der Drucker ausnahmsweise „Hipfuf"), 1506, 1513. Zu seinen letzten Preßerzeugnissen zählen: „Vocabularius ... wie man ein yegklichs teutsch wort zu latin reden mag“, 1515, unter dem Titel das Druckerzeichen; und das „Ratbökelin“, 1519, vgl. Goedeke, Pamphil. Gengenbach, S. 564, und in diesem Jahre scheint er auch gestorben zu sein, weil man später gedruckte Werke noch nicht aufgefunden hat.

    • Literatur

      Schöpflin, Vindic., S. 104 und dessen Progr. in d. Straßb. Biblioth. (Catal. Heitz 2770. S. 11). Panzer, Ann. typ. I. 48, 58, 104. Strobel, Gesch. d. Els., III. 565. Ledeboer, Notices dibliogr., nr. 350.

  • Autor/in

    J. Franck.
  • Zitierweise

    Franck, Jakob, "Hupfuff, Matthias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 426-427 unter Hüpfuff [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13352583X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA