Lebensdaten
1886 – 1941
Geburtsort
Berlin
Beruf/Funktion
Psychologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 124635628 | OGND | VIAF: 44381543
Namensvarianten
  • Koffka, Kurt
  • 卡尔·考夫卡
  • Coffka, Curt

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Zitierweise

Koffka, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124635628.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Friedrich (s. 1);
    - 1) Mira ( 1977/78), T d. Dr. phil. Georg Bondi (1865–1935), Verleger in B. (George-Kreis), 2) Elisabeth, Prof. d. Gesch.; kinderlos.

  • Biographie

    Seit 1903 studierte K. in Berlin bei Alois Riehl Philosophie. Nach einem Studienjahr in Edinburgh 1904/05 gelangte er nun zu dem Entschluß, von der Philosophie zur Psychologie überzuwechseln, die damals in Berlin von Carl Stumpf vertreten wurde, und wurde 1908 mit einer Arbeit „Experimental-Untersuchungen zur Lehre vom Rhythmus“ promoviert. Es folgten drei Assistentenjahre: 1908/09 bei J. von Kries in Freiburg, 1909/10 bei O. Külpe und K. Marbe in Würzburg, 1910/11 bei F. Schumann in Frankfurt, wo kurz nach ihm auch Wolfgang Köhler Assistent wurde und zu Beginn des Wintersemesters 1910 die Begegnung der beiden mit Max Wertheimer stattfand, aus der die lebenslange Zusammenarbeit am Aufbau der Gestalttheorie hervorging. 1911 wurde K. in Gießen mit der in Würzburg entstandenen Untersuchung „Zur Analyse der Vorstellungen und ihrer Gesetze“ habilitiert. Während der Kriegsjahre stellte er, zusammen mit R. Sommer, Untersuchungen an Hirnverletzten an. 1918 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. 1924/25 war er Gastprofessor an der Cornell University. Im Frühjahr 1925 nahm er an der Vorlesungsreihe|der Clark University teil, die später als „Psychologies of 1925“ veröffentlicht wurde. 1926/27 lehrte er an der University of Wisconsin. 1927 beendete er seine Tätigkeit in Gießen und übernahm einen neu gegründeten Lehrstuhl am Smith College, den er bis zu seinem Tode innehatte. Auf einer völkerkundlichen Forschungsreise nach Usbekistan im Sommer 1932 zog sich K. ein Wechselfieber zu, von dem er nie mehr ganz geheilt werden konnte. 1939/40 arbeitete er in Oxford wieder an Hirnverletzten.

    1921 hatte K. zusammen mit Wertheimer, Köhler, Goldstein und Gruhle die gestalttheoretische Zeitschrift „Psychologische Forschung“ gegründet, zu der er bis in die 30er Jahre die Nummern 5-25 seiner „Beiträge zur Psychologie der Gestalt“ beisteuerte. Die „Beiträge“ wurden zuletzt in den vier Bänden der „Smith College Studies in Psychology“ fortgesetzt. Sie enthalten den Großteil von K.s experimentellen Untersuchungen zur Wahrnehmungslehre, darunter Arbeiten über die Faktoren der stroboskopischen (kinematographischen) Scheinbewegung, über die Erscheinungen beim Auftauchen und Verschwinden gesehener Figuren (die Gamma-Bewegung), über Änderungen gesehener Figuren im Gedächtnis, über die figuralen Bedingungen des Farbkontrastes und, als Höhepunkt, die Theorie der Farbkonstanz bei wechselnder Beleuchtung, die bis heute nicht überholt ist. Große Verdienste hat sich K. durch seine umfassenden Darstellungen der Gestalttheorie erworben, deren erste, die „Grundlegung der Wahrnehmungslehre“, 1915, die letzte, die „Principles of Gestalt Psychology“, 1935 erschienen ist. In den letzten sechs Lebensjahren fällt eine Erweiterung des Themenbereichs auf ontologische, ethische und ästhetische Fragen auf.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Grundlegung d. Wahrnehmungspsychol., Eine Auseinandersetzung mit V. Benussi (Btrr. z. Psychol. d. Gestalt- u. Bewegungserlebnisse III), in: Zs. f. Psychol. 73, 1915, S. 11-90;
    Die Grundlagen d. psych. Entwicklung, e. Einführung in d. Kinderpsychol., 1921, ²1925 (engl. 1924, ³1959, auch franz., span., russ., chines., Japan.);
    Perception, An Introduction to the Gestalttheorie, in: Psychological Bull. 19, 1922, S. 531-85;
    Über Feldbegrenzung u. Felderfüllung, in: Psycholog. F 4, 1923, S. 176-203;
    Some Remarks on the Theory of Colour Constancy, ebd. 16, 1932, S. 329-54;
    Die Wahrnehmung v. Bewegung, in: A. Bethe (Hrsg.), Hdb. d. normalen u. patholog. Physiol. d. Menschen u. d. Tiere XII, 2, 1931, S. 1166-1214;
    Psychol. d. opt. Wahrnehmung, ebd., S. 1215-71;
    Principles of Gestalt Psychology, 1935, ³1959;
    Purpose and Gestalt, A Reply to Professor McDougall, in: Character and Personality 6, 1938. S. 218-38;
    The Ontological Status of Value, in: H. Kallen u. S. Hook (Hrsg.), American Philos. today and tomorrow, 1935, S. 279-309;
    Problems in the Psychology of Art, in: Art, A Bryn Mawr Symposion, Bryn Mawr Notes and Monographs 9, 1940, S. 180-273; W-Verz.
    in: C. Murchison, Psychological Register, 1929, S. 131 f.;
    R. I. Watson (Hrsg.), Eminent Contributors to Psychology I, 1974, S. 234 f.;
    Verz. d. Schülerarbb., ebd. II, 1976.

  • Literatur

    W. Eigen, in: Brit. Journal of Psychology 33, 1942, S. 69-76;
    M. R. Harrower-Erickson, in: American Journal of Psychology 55, 1942, S. 278-81 (W);
    W. Köhler, in: The Psychological Review 49, 1942, S. 97-101 (P);
    E. R. Hilgard, The Place of Gestalt Psychology and Field Theories in Contemporary Learning Theory, in: ders. (Hrsg.), Contemporary Learning Theories, 1964, Chapter III, S. 54-77;
    R. I. Watson, K. and the Growth of the Mind, in: The Great Psychologists from Aristotle to Freud, 1965, Kap. 19, Wertheimer: Gestalt Psychology, S. 416 f.;
    G. M. Heider, in: D. L. Sills (Hrsg.), Internat. Enc. of the Social Sciences VIII, 1968, S. 435-38.

  • Autor/in

    Wolfgang Metzger
  • Zitierweise

    Metzger, Wolfgang, "Koffka, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 417-418 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124635628.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA