Lebensdaten
1856 – 1920
Geburtsort
Umetić (Bezirk Kostajnica, Kroatien)
Sterbeort
Klagenfurt
Beruf/Funktion
österreichischer Feldmarschall
Konfession
orthodox
Normdaten
GND: 118796631 | OGND | VIAF: 47558199
Namensvarianten
  • Boroëvić, Svetozar (korrekte Schreibweise mit Sonderzeichen)
  • Boroëvic von Bojna, Svetozar
  • Boroëvić, Svetozar (korrekte Schreibweise mit Sonderzeichen)
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Zitierweise

Boroëvic von Bojna, Svetozar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118796631.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam, Oberleutnant (aus dem Mannschaftsstand);
    M Na. Kovarbasič, T eines kroatischen Grenzerhauptmanns;
    1899 Leontine von Rosner; 1 S.

  • Biographie

    Nach Ausbildung in verschiedenen Militärerziehungshäusern nahm B. als Oberleutnant 1878 an der Erstürmung Serajevos teil. Lange Jahre war er dem Generalstab zugeteilt und wurde 1904 zum Generalmajor befördert. Seit 1912 Kommandant des VI. Korps und kommandierender General in Kaschau, befehligte er dieses Korps im Verband der 4. österreichischen Armee unter den Generalen Dankel und Moritz Freiherr von Auffenberg-Komarów in Galizien. An der Spitze der dritten Armee erfocht er den Sieg von Limanowa und entsetzte Przemysl am 10.10.1914. In dieser Stellung leistete B. bei der Verteidigung der Karpathenpässe, bei Gorlice und den anschließenden Verfolgungskämpfen Außerordentliches. - Der Eintritt Italiens in den Krieg (Mai 1915) stellte die Doppelmonarchie vor neue schwere Aufgaben. Anfangs standen nur wenige Bataillone, die erst nach Wochen die Stärke von ein paar Divisionen erreichten, sieben kriegsstarken, modern ausgerüsteten Armeekorps gegenüber. - B., dem die neugeschaffene 5. Armee am Isonzoabschnitt unterstellt wurde, wies in elf Isonzoschlachten die zahlenmäßig weit überlegenen Italiener zurück und hielt im großen (bis auf den Verlust von Görz 1916) die Linie bis 1917. Durch diese strategischen Meisterleistungen erwarb sich der am 1.5.1916 zum Generaloberst beförderte B. mit seinen Truppen großen Ruhm. Als erster General wurde er 1917 mit dem Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. - Als Heeresgruppenkommandant stieß er zwischen 25.10. und 9.11.1917 bis an die Piave vor und leitete in diesem Frontabschnitt bis zum Zusammenbruch 1918 die schweren Kämpfe erfolgreich. Im November 1917 verlieh ihm der deutsche Kaiser den Pour le mérite und am 31.1.1918 erhielt er den Marschallstab. - B. zog sich nach dem Kriege nach Klagenfurt zurück und verhandelte mit dem neuen SHS-Staat (Serbien, Kroatien, Slowenien) über seine Umsiedlung nach Kroatien, er dachte sogar daran, sich als General zur Verfügung des neuen Staates zu stellen. In Belgrad befürchtete man die Popularität des Feldherrn und lehnte eine Rückkehr ab. - B., der mehrfach als Nachfolger von Franz Graf Conrad von Hötzendorf in Betracht gezogen wurde, war einer der genialsten österreichischen Feldherrn und wie alle Großen nicht unumstritten. Seiner Herkunft, dem Werdegang und der harten Leistung nach, die auch den Untergebenen gegenüber unerbittlich war, ist B. typisch für die großen militärischen Führer des alten Österreich, die in den letzten Jahrzehnten fast durchwegs bescheidener Herkunft waren. Er genoß eine weitgehende Popularität auch außerhalb der Armee und war ein ausgezeichneter Stilist und Redner.

  • Werke

    Durch Bosnien, Wien 1887.

  • Literatur

    Velszér, Unsere Heerführer, Wien 1917, II, S. 85 f. (P);
    L. Conte Cadorna, La guerra alla fronte italiana, 2 Bde., Mailand 1921;
    F. Gf. Conrad v. Hötzendorf, Aus meiner Dienstzeit 1906 bis 1918, 5 Bde., 1921–25;
    E. Glaise-Horstenau, in: NÖB I, S. 109-15 (L);
    R. v. Pohl, Die Kriegführung d. Mittelmächte gegen Italien, in: Militärwiss. Mitt. 1-6, Wien 1926;
    Österr.-Ungarns letzter Krieg 1914–18, 7 Bde., Wien 1930–35;
    F. Weber, Isonzo 1915-1916-1917, Wien 1933;
    O. v. Hofmann u. G. v. Hubka, Der Militär-Maria Theresia-Orden, Die Auszeichnungen im Weltkrieg 1914–18, Wien 1943, S. 29, 76 f. (P);
    DBJ II (Totenliste 1920, L).

  • Autor/in

    Gustav Adolf Metnitz
  • Zitierweise

    Metnitz, Gustav Adolf, "Boroëvic von Bojna, Svetozar" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 472-473 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118796631.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA