Lebensdaten
1864 – 1933
Geburtsort
München
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118676938 | OGND | VIAF: 74647052
Namensvarianten
  • Correns, Carl
  • Correns, Carl Erich
  • Correns, Carl
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Zitierweise

Correns, Carl Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118676938.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus rheinischer Juristenfamilie;
    V Erich (1821–77, kath.), Historienmaler in München, Ehrenmitglied der Bayerischen Ak. der Künste (s. ADB XLVII, ThB), S des Karl Theodor (1776–1843), Appellationsgerichtspräsident in Köln, u. der Maria Magd. Scholl;
    M Emilie (1822–81, ref.), Malerin (s. ThB, unter Köchlin), T des Jakob Heinr. Köchlin (1782–1848), Oberamtsschreiber in Bülach, Embrach u. Zürich, u. der Kath. Rutschmann;
    München 1892 Elisabeth (1862–1952), Botanikerin, T des Seidenfabrikanten Hans Jakob Widmer (1819–79) in Zürich u. der Carol. Hüni(geboren 1822); Onkel der Ehefrau Carl v. Nägeli ( 1891);
    2 S, 1 T, u. a. Carl (1893-1980), Mineraloge u. Petrograph in Göttingen, Erich (1896-1981), Chemiker in Berlin u. Dresden.

  • Biographie

    C. besuchte als Waise 1882-1885 die humanistische Abteilung der Kantonsschule in Sankt Gallen, studierte an den Universitäten München, Graz, Berlin, Leipzig (Promotion München 1889, Habilitation Tübingen 1891). 1902 wurde er als außerordentlicher nach Leipzig, 1909 als ordentlicher Professor nach Münster (Westfalen), 1914 als Direktor an das neu zu gründende Kaiser Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem, wo er bis zu seinem Tode wirkte, berufen.

    C. hat die verschiedensten Gebiete der Botanik als Forscher gefördert. Unter dem Einfluß von C. von Nägeli in München, und auch noch in Berlin bei S. Schwendener, untersuchte er die innere Struktur pflanzlicher Zellwände, wobei er für die Vorstellungen Nägelis, und so auch für dessen Micellartheorie eintrat. Nach Graz ging er, um sich von G. Haberlandt in die Physiologische Pflanzenanatomie einführen zu lassen, bei W. Pfeffer in Leipzig experimentierte er über pflanzliche Reizbewegungen. Als Privatdozent in Tübingen fand er, von einer entwicklungsgeschichtlichen Studie über die Samenbildung bei Maiskreuzungen her, den Weg zur Analyse der Vererbungserscheinungen. 1899 glückte ihm die Wiederentdeckung der Mendelschen Vererbungsgesetze, und niemand hat die Reichweite dieser Gesetze so planmäßig ausgemessen wie er. Auf der einen Seite wies er die Abhängigkeit auch physiologischer Eigenschaften von mendelnden, im Zellkern niedergelegten Erbfaktoren nach, erkannte er in der Bestimmung des Geschlechts bei zweihäusigen Pflanzen einen Sonderfall Mendelscher Vererbung, lehrte er Abweichungen von den idealen Zahlenverhältnissen in Mendelversuchen aus entwicklungsgeschichtlichen Vorgängen verstehen. Auf der andren Seite war er der erste, der bei buntblättrigen Pflanzen nicht mendelnde Erbträger außerhalb des Zellkerns, im Zellplasma, aufzuzeigen wußte. So steht er unter den Begründern der experimentellen Vererbungsforschung als einer der erfolgreichsten und wohl als der vielseitigste da.

  • Werke

    u. a. Über Dickenwachstum durch Intussusception b. einigen Algenmembranen (Diss.), in: Flora 72, 1889, S. 298-347;
    Btrr. z. Biol. u. Anatomie einiger Blüten, in: Jb. f. wiss. Bot. 22, 1891, S. 161-252;
    Zur Kenntnis d. Geschlechtsformen polygamer Blütenpflanzen u. ihrer Beeinflußbarkeit, ebd. 44, 1907, S. 124-73;
    Über d. Abhängigkeit d. Reizerscheinungen höherer Pflanzen v. d. Gegenwart freien Sauerstoffs, Habil.schr. Tübingen 1892;
    Unterss. üb. d. Vermehrung d. Laubmoose durch Brutorgane u. Stecklinge, 1899;
    G. Mendels Regel üb. d. Verhalten d. Nachkommenschaft d. Rassenbastarde, in: Ber. d. Dt. Bot. Ges. 18, 1900, S. 158-68;
    Bastarde zw. Maisrassen, in: Bibl. Bot. 53, 1901;
    Die Bestimmung u. Vererbung d. Geschlechts nach neuen Versuchen b. höheren Pflanzen, 1907;
    Zur Kenntnis d. Rolle v. Kern u. Plasma b. d. Vererbung, in: Zs. f. indukt. Abstammungs- u. Vererbungslehre 2, 1909, S. 331 bis 340;
    Die neuen Vererbungsgesetze, 1912;
    Individuen u. Individualstoffe, in: Die Naturwiss. 4, 1916, S. 183-87, 193-98, 210-13;
    Vererbungsvers, mit buntblättrigen Sippen I-XII, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1919-36;
    Gesammelte Abhh. z. Vererbungswiss. a. period. Schrr. 1899-1924, Zum 60. Geburtstag hrsg. v. d. Dt. Ges. f. Vererbungswiss., 1924 (P);
    Bestimmung, Vererbung u. Verteilung d. Geschlechtes b. d. höheren Pflanzen, in: Hdb. d. Vererbungswiss. II C, 1928;
    Nicht mendelnde Vererbung, ebd. II H, 1937.

  • Literatur

    E. Baur, in: FF 9, 1933, S. 120;
    A. Bluhm, in: Eugenik 3, H. 2, 1933 (P);
    G. Haberlandt, Gedächtnisrede auf C. C, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1933, S. 125-33;
    E. Tschermak-Seyssenegg, in: Alm. d. Wiener Ak. d. Wiss. 83, 1933, S. 290-93;
    ders., in: Biologia Generalis 9, 1933 (P);
    M. Hartmann, Ein Porträt, Der Naturforscher C. E. C, in: Geistige Arb. Nr. 4, 1934, S. 12 (P);
    G. D. Karpechenko, in: Bull, of the applied Botany, Genetics and Plant Breeding, ser. 2, Leningrad 1934 (russisch);
    F. v. Wettstein, Gedächtnisrede auf C. E. C, in: Die Naturwiss. 22, 1934, S. 2-8 (P);
    ders., C. E. C. zum Gedächtnis!, in: Zs. f. indukt. Abstamm. u. Vererbungslehre 76, 1939, S. 1-10;
    C. E. C, in: Ber. d. Dt. Botan. Ges. 56, 1938, S. (140) -(160) (vollst. W-Verz., 119 Titel, P), E. Stein, Dem Gedächtnis v. C. E. C. nach einem halben Jh. d. Vererbungswiss., in: Die Naturwiss. 37, 1950, S. 457-463.

  • Autor/in

    Otto Renner
  • Zitierweise

    Renner, Otto, "Correns, Carl Erich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118676938.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA