Lebensdaten
1808 – 1879
Geburtsort
Klein-Zillbach bei Meiningen
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118522396 | OGND | VIAF: 35247824
Namensvarianten
  • Cotta, Carl Bernhard von
  • Cotta, Bernhard (bis 1860)
  • Cotta, Bernhard von
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Zitierweise

Cotta, Bernhard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522396.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Heinr. s. (3);
    Braunschweig 1841 Frdr. Ilsabe Ida v. Orges (1812–1902), Schw des Publizisten Hermann Rr. v. Orges (1821–74, s. ADB LV);
    Vt Gustav Thon (1805–82), weimarischer Minister;
    3 T.

  • Biographie

    C. studierte Bergwissenschaften (1827-31 Freiberg) und Naturwissenschaften (Heidelberg, Tharandt), wurde 1842 Professor der Geognosie und Lagerstättenkunde in Freiberg, wo er, 1862 zum Bergrat ernannt, bis 1874 wirkte. C.s Arbeiten erstreckten sich auf die verschiedensten Fragen der Geologie. Seine Hauptleistung liegt auf dem Gebiet sehr erfolgreicher geologischer Popularisation und des Lehrbuchs, wie die hohen Auflagen beweisen, die mehrere seiner Veröffentlichungen erzielten. Als Forscher hat C. die Lagerstättenkunde bereichert. Er nahm, gemeinsam mit K. F. Naumann, großen Anteil an den älteren geologischen Kartenwerken Sachsens. Hier hatten die Freiberger Bergbehörden seit 1789 unter Werner und Kuhn eine systematische geologische Landesuntersuchung eingerichtet und bis 1830 erhebliches Material gesammelt. Dies zu sichten und auf einer genügenden topographischen Unterlage darzustellen, wurden Naumann und C. beauftragt. Sie erarbeiteten zwischen 1836 und 1846 eine aus 12 Sektionen bestehende geognostische Karte des Königreichs Sachsen im Maßstab 1:120 000, die zu ihrer Zeit in Deutschland vorbildlich wirkte; auch die Erläuterungen zu den Sektionen sind sehr sorgfältig ausgeführt. C. war kartierend auch im Osten von Thüringen tätig; 1847 erschien seine aus 4 Sektionen bestehende geologische Karte von Thüringen.

  • Werke

    Anleitung z. Studium d. Geognosie u. Geol., 1839, ³1849;
    Gangstud., 1847-62;
    Geolog. Bilder, 1852, ⁶1876;
    Dtld.s Boden, sein geolog. Bau u. dessen Einwirkung auf d. Leben d. Menschen, 1854, ²1858;
    Lehre v. d. Erzlagerstätten, 1855, ²1859-61;
    Gesteinslehre, 1855, ²1862;
    Katechismus d. Geol., 1861, ⁴1885;
    Geol. d. Gegenwart, 1866, ⁵1878 (in fremde Sprachen übers.).

  • Literatur

    ADB XLVII;
    A. W. Stelzner, B. v. C., in: Neues Jb. f. Mineral. u. Geol., 1879 (Teilbibliogr.);
    C. Matschoß, Männer d. Technik, 1925;
    W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937;
    Hdwb. d. Naturwiss. II, 1932, S. 798;
    Lambrecht-Quenstedt;
    Pogg. I, III.

  • Autor/in

    Erich Krenkel
  • Zitierweise

    Krenkel, Erich, "Cotta, Bernhard von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522396.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Cotta: Bernhard von C., Geolog, geboren am 24. October 1808 in dem jetzt abgetragenen Forsthaus auf der Kleinen Zillbach bei Eisenach als Sohn eines hervorragenden Forstmanns Heinrich C. Er widmete sich auf der Bergakademie in Freiberg und in Heidelberg dem Berg- und Forstfach und wurde 1832 Lehrer an der Forstakademie in Tharand. 1842 folgte er einem Ruf als Professor der Geologie und Erzlagerstättenlehre an die Bergakademie in Freiberg, woselbst er bis zu seinem Tode verblieb, nachdem er sich 1874 in Ruhestand hatte versetzen lassen. C. war eine geistvolle, vielseitige und auch künstlerisch glücklich veranlagte Natur. Seine zahlreichen Publicationen bewegen sich theils auf dem Gebiete der strengen Forschung, theils auf jenem der populären wissenschaftlichen Darstellung. Seine erste Abhandlung über Dendrolithen (Dresden 1832) behandelt die fossilen Hölzer aus dem Rothliegenden Sachsens und erfreute sich berechtigter Anerkennung. Von 1832—1846 betheiligte er sich mit C. F. Naumann an der Herstellung einer geognostischen Karte von Sachsen im Maßstab von 1:120 000, welche für die damalige Zeit in Deutschland als unübertroffenes Muster galt. Während seiner Thätigkeit als Aufnahmsgeolog veröffentlichte C. 1836—38 die „Geognostischen Wanderungen“, worin namentlich die Umgebung von Tharand eingehend geschildert ist, sowie eine „Anleitung zum Studium der Geognosie und Geologie“ (Dresden und Leipzig 1839). Als Fortsetzung der in Sachsen durchgeführten geologischen Aufnahmen bearbeitete C. zwischen 1843 u. 48 auch das östliche Thüringen und veröffentlichte darüber eine Karte in vier Sectionen. Im J. 1850 erschienen seine anregenden geologischen Briefe aus den Alpen, worin er den allgemeinen Bau dieses Gebirges schildert und dessen Entstehung im Gegensatz zu Elie de Beaumont und Leop. v. Buch durch eine größere Anzahl nach langen Pausen aufeinander folgenden Hebungen zu erklären versucht. Kleinere Abhandlungen beschäftigen|sich mit der Geologie des Fassathals und den granitischen Gesteinen bei Predazzo und am Monzoni. Durch zweckmäßige und anziehende Behandlung des Stoffes zeichneten sich Cotta's didaktische Werke, wie seine „Gesteinslehre“ (Freiberg 1855), „Die Lehre von den Flötzformationen“ (1856), sowie „Deutschlands Boden“ (Leipzig 1854) aus und erlangten dadurch eine weite Verbreitung. Das eigentliche Forschungsgebiet Cotta's, auf welchem er thatsächlich neues leistete, sind die Erzgänge und Erzlagerstätten. Seine „Gangstudien“ (Freiberg 1850—62)-vertreten gegenüber Werner und Bischof den plutonistischen Standpunkt und suchen die Entstehung der Erzgänge vorherrschend durch Injection von unten zu erklären. Die „Lehre von den Erzlagerstätten“ (Freiberg 1859—61) ist noch heute ein viel benütztes Compendium. Durch diese Werke erwarb sich C. als Sachverständiger in bergmännischen Fragen hohes Ansehen, so daß er vielfach als Sachverständiger nach Ungarn, Siebenbürgen, Serbien, dem Banat, der Bukowina und den östlichen Alpen berufen wurde. Auch das schöne Werk „Der Altai, sein geologischer Bau und seine Erzlagerstätten“ (Leipzig 1871) verdankt einer im Auftrag des Kaisers von Rußland ausgeführten Reise seine Entstehung. Cotta's geistvolle und ansprechende Darstellungsgabe, welche schon in dem Werke „Deutschlands Boden“ deutlich zu Tage tritt, befähigten ihn in hervorragendem Maaße zur populär-wissenschaftlichen Behandlung geologischer Fragen. Seine „Briefe über Humboldt's Kosmos“ (Leipzig 1850—60), seine „Geologischen Bilder“ und namentlich seine „Geologie der Gegenwart“ (1866), worin er die Anschauungen Lyell's und Darwin's mit großer Entschiedenheit vertritt, fanden eine überaus günstige Aufnahme, erlebten zahlreiche Auflagen und verschafften dem Autor in weiten Kreisen große Popularität. C. gehörte einer alten thüringischen Familie an, die das Adelsprädicat lange Zeit abgelegt hatte. Er starb am 14. September 1879.

  • Autor/in

    Zittel.
  • Zitierweise

    Zittel, Karl von, "Cotta, Bernhard von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 538-539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522396.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA