Lebensdaten
1921 – 2000
Geburtsort
Wien-Breitensee
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Übersetzer ; Übersetzer ; Lyriker ; Drehbuchautor
Konfession
römisch-katholisch, seit 1939 konfessionslos
Normdaten
GND: 118504533 | OGND | VIAF: 68943724
Namensvarianten
  • Artmann, Hans Carl Laertes
  • Artmann, Hans Carl Bronislavius
  • Artmann, Hieronymus Caspar Laertes; Ib Hansen; Stasi Kull
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Artmann, H.(ans) C.(arl), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118504533.html [16.04.2024].

CC0

  • H. C. Artmann verstand sich als ein der (gesamt)deutschen Sprache verbundener Dichter einer „Dichtung um der reinen Dichtung willen“ (Acht-Punkte-Proklamation des poetische Actes, 1953). Sein meist kleingeschriebenes, stilistisch diverses Werk bezeugt seine Vielsprachigkeit, Übersetzungstätigkeit und Reiselust; es ist geprägt von Aneignungen und Zitaten, konkreter Bildlichkeit und Humor. Literarhistorisch wichtig wurde er 1952 als Mitbegründer der „Wiener Gruppe“ und mit dem Dialektlyrikband „med ana schwoazzn dintn“ (1958). Mitte der 1960er Jahre war Artmann einer der ersten deutschsprachigen Popliteraten, der für einen um Populärkultur erweiterten Literaturbegriff plädierte.

    Lebensdaten

    Geboren am 12. Juni 1921 in Wien-Breitensee
    Gestorben am 4. Dezember 2000 in Wien
    Grabstätte Urnenfriedhof der Feuerhalle in Wien-Simmering
    Konfession römisch-katholisch, seit 1939 konfessionslos
    H. C. Artmann, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
    H. C. Artmann, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
  • Lebenslauf

    12. Juni 1921 - Wien-Breitensee

    1927 - 1931 - Wien

    Schulbesuch

    Volksschule

    1931 - 1935 - Wien

    Schulbesuch

    Hauptschule

    1935 - 1938

    Schulbesuch/Ausbildung als Büropraktikant

    Handelsschule; Firma Ignaz Reisinger

    1939 - 1940 - Wien

    Briefträger

    Österreichische Post

    1940 - 1945 - Sowjetunion; Polen; Baltikum; Elsass; Schweiz; Regensburg; Ingolstadt

    Kriegseinsatz; Verwundung (1941); Desertionsversuche

    1945 - 1960/61 - Wien

    Rückkehr; Gelegenheitsarbeiten, u. a. als Statist und Dolmetscher

    Burgtheater

    seit 1948 - Wien

    literarische Publikationen für Rundfunk und Zeitschriften

    seit 1954

    intensive Reisetätigkeit

    1961 - Stockholm

    Übersiedlung

    1962 - Berlin-West

    Aufenthalt mit DAAD Stipendium

    1962 - Stockholm, Lund, Malmö (Schweden)

    Übersiedlung

    1965 - Berlin-West

    Übersiedlung

    1966 - Graz (Steiermark)

    Übersiedlung

    1967 - Berlin-West

    Übersiedlung

    1968 - 1972 - Rennes (Frankreich); Paris; Zürich; München

    Reisen und Kurzaufenthalte

    1972 - 1995 - Salzburg

    Übersiedlung

    seit 1995 - Wien

    vermehrte Aufenthalte

    1997 - Wien

    Übersiedlung

    4. Dezember 2000 - Wien
  • Genealogie

    Vater Johann Franz Artmann 1897–1946 Schuhmacher in Wien-Breitensee
    Großvater väterlicherseits Alois Artmann 1873–1915 Förster, Revierheger in Merkersdorf (Niederösterreich)
    Großmutter väterlicherseits Eleonore Artmann, geb. Gerstorfer geb. 1873
    Mutter Marie Artmann, geb. Marschek 1889–1982
    Großvater mütterlicherseits Alois Schneider geb. 1862 Bauer
    Großmutter mütterlicherseits Theresia Schneider, geb. Marschek geb. 1865
    Bruder Erwin Artmann 1924–1943 im Krieg gefallen
    Sohn aus Beziehung zu Aloisia Adamek Erwin (Patricio, Patrick) Adamek geb. 1947
    Tochter aus Beziehung zu N. N. Patricia Meinhart geb. 1949 Malerin
    1. Heirat 18.7.1960 in Estavayer (Kanton Freiburg)
    Ehefrau Marianne Schmucker, verh. Artmann Malerin
    Tochter Manja Yersin Malerin
    2. Heirat 21.12.1963 in Stockholm
    Ehefrau Birgitta Lisholm, verh. Artmann Kunsthistorikerin
    Sohn Carl Johann Casimir Artmann geb. 1964
    3. Heirat 23.3.1976 in Salzburg
    Ehefrau Rosa (Maria) Pock , verh. Artmann geb. 1949 Schriftstellerin
    Schwiegervater Hans Pock
    Schwiegermutter Rosa Pock, geb. Grübler
    Tochter Emily Artmann geb. 1975 Cutterin, Autorin
    Onkel mütterlicherseits Alois Schneider 1893–1983 Lehrer, Reiseautor, Esperantist
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Artmann, H.(ans) C.(arl) (1921 – 2000)

    • Vater

      Johann Artmann

      1897–1946

      Schuhmacher in Wien-Breitensee

      • Großvater väterlicherseits

        Alois Artmann

        1873–1915

        Förster, Revierheger in Merkersdorf (Niederösterreich)

      • Großmutter väterlicherseits

        Eleonore Artmann

        geb. 1873

    • Mutter

      Marie Artmann

      1889–1982

      • Großvater mütterlicherseits

        Alois Schneider

        geb. 1862

        Bauer

      • Großmutter mütterlicherseits

        Theresia Schneider

        geb. 1865

    • Bruder

      Erwin Artmann

      1924–1943

      im Krieg gefallen

    • 1.·Heirat

      in

      Estavayer (Kanton Freiburg)

      • Ehefrau

        Marianne Schmucker

        Malerin

    • 2.·Heirat

      in

      Stockholm

      • Ehefrau

        Marianne Schmucker

        Malerin

    • 3.·Heirat

      in

      Salzburg

      • Ehefrau

        Marianne Schmucker

        Malerin

  • Biografie

    alternativer text
    H. C. Artmann, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)

    Artmann wuchs in Wien-Breitensee auf. Entscheidend für seine spätere Dichtung wurde die Erfahrung von Fremdsprachen – v. a. des Tschechischen –, die er in diesem Handwerkerviertel hörte und die ihm auch durch seinen Onkel, den Esperantisten und Reiseschriftsteller Alois Schneider (1893–1983), nahegebracht wurden. Während seiner als bedrückend empfundenen Schulzeit in Wien prägte ihn die Lektüre von Sprachlehrbüchern sowie modischen Detektiv- und Abenteuer-Heftchen (u. a. Tom Shark, Rolf Torring), nach deren Vorbild er als 14-Jähriger eigene Geschichten schrieb. 1940 zur Wehrmacht eingezogen, folgten 1941 Lazarettaufenthalte nach einer schweren Verwundung an der Hüfte. Danach versuchte sich Artmann dem weiteren Einsatz durch Desertionen zu entziehen, die mit dem Einsatz in einem Strafbataillon geahndet wurden. Das Kriegserlebnis, das – wenngleich kaum ausgesprochen – immer wieder den Hintergrund für sein Werk bildete, prägte sein Selbstverständnis als anarchischer Pazifist, Individualist und Autoritätsfeind.

    1945 nach Wien zurückgekehrt, gelangte Artmann in literatur- und kunstinteressierte Kreise um Zeitschriften wie „Neue Wege“ und hatte ab 1951 im „Art Club“ sowie Kaffeehäusern wie dem „Hawelka“ Gelegenheit, Kunstströmungen der (avantgardistischen) Moderne wie Surrealismus und Dadaismus kennenzulernen. Aus einer ersten Gemeinschaftslesung im Ausland in Bern 1952 und der folgenden Zusammenarbeit mit Gerhard Rühm (geb. 1930) ging 1952 die „Wiener Gruppe“ hervor, der sich Konrad Bayer (1932–1964), Oswald Wiener (1935–2021) und Friedrich Achleitner (1930–2019) anschlossen. Artmann betonte stets, die „Wiener Gruppe“ habe es als solche nie gegeben, diese sei eher ein Freundschaftskreis aufgrund gemeinsamer Interessen gewesen. Als programmatisches Dokument der Gruppe, die Kulturkonservatismus und fehlende Publikationsmöglichkeiten für progressive Literatur kritisierte, gilt Artmanns „Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Actes(1953), in dem er „Dichtung um der reinen Dichtung willen“ forderte. Zwischen 1954 und 1960 reiste Artmann nach Frankreich, Spanien, Irland und Deutschland, besonders nach Frankfurt am Main zu seinem Freund und nachmaligen Herausgeber Klaus Reichert (geb. 1938). Später besuchte er regelmäßig die Frankfurter Buchmesse, wo er sich mehrmals dagegen wehrte, als (staats-)repräsentativer österreichischer Schriftsteller verstanden zu werden.

    Artmanns experimenteller Dialektband „med ana schwoazzn dintn. gedichta r aus bradnsee“ (1958), eine Hommage an Wien-Breitensee, fand bei Lesern und Kritikern begeisterte Aufnahme, eröffnete eine Dialektwelle im deutschsprachigen Raum und trug zur Ausbildung des Austropop als literarischer Stilrichtung bei. Dabei blieb Artmanns Verhältnis zu Wien und Österreich zeitlebens zwiespältig: Schulden und die Einengung auf einen Ruf als Mundart-Dichter ließen ihn mit seiner schwedischen Freundin Birgitta Lisholm 1961 nach Stockholm in Schweden übersiedeln, wo er mit Unterbrechungen bis 1965 auch in Lund und Malmö lebte. Die in dieser Zeit entstandene Tagebuchprosa „das suchen nach dem gestrigen tag(1964) verteidigt Comics als ernstzunehmende Kunstform und ist eines der frühesten Dokumente deutschsprachiger Pop-Literatur. In Schweden war Artmann auch als Übersetzer tätig, so von Carl von Linnés (1707–1778) Tagebuch „Iter Lapponicum“ (Lappländische Reise, 1964) und einer Auswahl von Liedern Carl Michael Bellmans (1740–1795) unter dem Titel „Der Lieb zu gefallen“ (1976). Wie auch später stammten seine Haupteinkünfte nicht aus eigenen Werken, sondern aus Übersetzungen und Bearbeitungen, seit 1961 v. a. aus Dramenübersetzungen für die „Komödienspiele Porcia“, gegründet von Herbert Wochinz (1925–2012) in Spittal an der Drau (Kärnten, Österreich).

    Neben vielen Kurzbesuchen in dieser Stadt lebte Artmann längere Zeit in Berlin-West (1962, 1965/66, 1967/68). Gefördert von Walter Höllerer (1922–2003) und dessen Mitarbeitern im Literarischen Colloquium Berlin, v. a. Gerald Bisinger (1936–1999), folgte eine produktive und publikationsreiche Zeit sowie starke mediale Beachtung in der Bundesrepublik. 1969 erschien eine erste Gesamtausgabe der Lyrik Artmanns, verantwortet von Bisinger, unter dem Titel „ein lilienweißer brief aus lincolnshire“ im Suhrkamp Verlag. Zahlreiche Anekdoten zu Artmanns Berliner Zeit zeichnen das Bild eines ärmlichen, doch lebenslustigen und in der Kunstszene geselligen Literaten, der nur den engeren Teilnehmern der Gruppe 47 wie Günter Grass (1927–2015) distanzierter gegenüberstand. Produktiv war seine Zusammenarbeit mit Kleinverlagen und dem Rixdorfer Künstlerkollektiv, vor allem mit Uwe Bremer (geb. 1940), der „dracula dracula“ (1966), einen der bekanntesten Prosakurztexte Artmanns illustrierte, dessen mitternächtliche Uraufführung 1966 im Berliner Europa-Center stattfand.

    Von 1968 bis 1972 lebte Artmann u. a. in Graz (Steiermark), Rennes (Bretagne, Frankreich), Paris und Zürich. Durch das Bemühen des Salzburger Residenz-Verlagsleiters Wolfgang Schaffler (1919–1989) zog er 1972 mit Rosa Pock (geb. 1949), seiner späteren Ehefrau, nach Salzburg, wo er bis zur Übersiedlung nach Wien wegen gesundheitlicher Probleme Mitte der 1990er Jahre hauptsächlich wohnte. Er nahm am dortigen Literaturleben teil (z. B. Literaturhaus Salzburg) und wurde von Germanisten vor Ort wie Josef Donnenberg (1930–1997) gefördert. Von seiner frühen Salzburger Zeit berichten, assoziativ und interpunktionslos, die „nachrichten aus nord und süd“ (1978). Aus Unzufriedenheit mit dem konservativen Literaturverständnis des österreichischen PEN-Clubs wurde Artmann 1972 Mitgründer und erster Präsident der Grazer Autorenversammlung, aus der er 1978 austrat. Unter dem Titel „Grammatik der Rosen“ erschien 1979 Artmanns erste Prosa-Gesamtausgabe. Seine Reise in die USA und nach Kanada im Rahmen des universitären „Austrian-German-Swiss-Semester“ in Los Angeles 1981 und die Bekanntschaft mit indianischer Westküstenkultur schlug sich im Prosaband „die sonne war ein grünes ei“ (1982) nieder. Einen letzten Popularitätsschub brachte die Neuausgabe seiner Ende der 1950er Jahre publizierten Wiener Feuilletons „Im Schatten der Burenwurst“(1982).

    Nach der Wende 1989 reiste Artmann verstärkt in die ehemaligen Staaten des Ostblocks, v. a. nach Prag zu Josef Hiršal (1920–2003) und Bohumila Grögerová (1921–2014), mit denen ihn jahrzehntelange Beziehungen verbanden. Einen Höhepunkt stellte für ihn 1991 eine Reise in die Ex-DDR dar, wo er in Leipzig jüngere ostdeutsche Autoren traf, z. B. Kurt Drawert (geb. 1956).

    Artmann verstand sich vorwiegend als Lyriker, der besonderen Wert auf die visuelle Präsentation (Typografie, Layout) seiner Werke legte. Anfang der 1980er galt er im Gegensatz zu Peter Handke (geb. 1942), Thomas Bernhard (1931–1989) und Elfriede Jelinek (geb. 1946) als etablierter Außenseiter und kettenrauchender Autoritätsfeind, dessen Bild durch Zusammenstöße mit der Polizei und Verhaftungen, etwa wegen Raufhandels und Widerstand gegen die Staatsgewalt, öffentlich gefestigt wurde. Außer Übersetzungen veröffentlichte er nur wenig Neues; Neuauflagen erschienen oft limitiert. Außergewöhnlich ist die hohe Anzahl an Vertonungen und Illustrationen seiner Texte.

    Neben seinen Prosa-Übersetzungen (z. B. H. P. Lovecraft, 1890–1937) und Dramen-Übertragungen (z. B. Georges Feydeau, 1862–1921) hatte Artmann zuerst mit seinen Wiener Dialektgedichten großen Erfolg. Seine größte Beliebtheit erreichte er Ende der 1960er mit Prosatexten wie „dracula dracula“, die im Rückblick auch als postmodern gelesen werden können. Die Rezeption in der DDR war anfangs gering und entwickelte sich erst in den 1980er Jahren mit einem Auswahlband. Ein regeres Interesse, besonders an seiner Lyrik, entwickelte sich nach der Wende 1989/90. Literaturgeschichtlich bedeutsam bleiben neben der Dialektlyrik und der „Wiener Gruppe“ seine Förderung von jungen Literaten (z. B. Peter Turrini, geb. 1944), sein Einsatz für experimentelle Schreibweisen, sein erweiterter Literatur-Begriff sowie sein Plädoyer für autonome „Poesie“. Vielen Schreibenden (z. B. Raoul Schrott, geb. 1964) und Musikern (z. B. Falco, 1957–1998, H. K. Gruber, geb. 1943) war er ein Vorbild und prägender Einfluss.

  • Auszeichnungen

    1973 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West
    1974 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
    1976 außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West
    1977 Preis der Stadt Wien für Literatur
    1978 Preis der Literatur-Initiative der Giro-Zentrale Wien
    1979 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West
    1981 Ehrenpreis des Landes Salzburg für Literatur
    1981 Ring der Stadt Salzburg
    1981 Rauriser Bürgerpreis
    1981 Literaturpreis des Kulturfonds der Landeshauptstadt Salzburg
    1983 Preis der Salzburger Wirtschaft (Literaturpreis)
    1984 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg
    1986 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
    1986 manuskripte-Preis des Landes Steiermark
    1986 Übersetzerprämie des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Sport
    1986 Mainzer Stadtschreiber
    1986 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg
    1986 Wappenmedaille in Gold der Landeshauptstadt Salzburg
    1987 Kunstpreis bildender Künstler aus Österreich und der Bundesrepublik Deutschland
    1989 Franz-Nabel-Preis / Literaturpreis der Stadt Graz
    1990 Cavaliere della Città di Trieste
    1991 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
    1991 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
    1991 Literaturpreis des Kulturfonds der Landeshauptstadt Salzburg
    1991 Dr. h. c., Universität Salzburg
    1992 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
    1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin
    1994 Friedestrompreis (Kreis Neuss)
    1995 Würdigungspreis des Landes Niederösterreich (Literatur)
    1995 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Kärnten
    1996 Ehrenbecher des Landes Salzburg
    1996 Johann-Nestroy-Ring der Stadt Wien
    1997 Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
    1997 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels
    1998 Literaturpreis des Landes Steiermark [überreicht 1999]
    2000 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
    2002 H.-C.-Artmann-Park mit zwei Parkbenennungstafeln, Wien
    seit 2004 H.-C.-Artmann-Preis der Stadt Wien (zweijährlich)
    2006 H.-C.-Artmann-Gedenktafel, Schönborngasse 1, Wien
    seit 2008 H.-C.-Artmann-Stipendium der Stadt Salzburg/Literaturhaus Salzburg (jährlich)
    2016 H.-C.-Artmann-Gedenktafel, Kienmayergasse 43, Wien
  • Quellen

    Nachlass und Personalakten:

    Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Wien, u. a. (Privat-)Bibliothek H. C. Artmann, Nachlass H. C. Artmann, Sammlung H. C. Artmann, Nachlass Hubert Fabian Kulterer, Nachlass Hannes Schneider.

    Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien, Nachlass Gerald Bisinger / Vorlass Gerhard Rühm / Sammlung Konrad Bayer / Sammlung Wilfried Ihrig / Korrespondenz mit u. a. Konrad Bayer, Erich Fried, Ernst Jandl, Ernst Kein.

    Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar, Bestand Siegfried Unseld Archiv / Nachlass Johann Bobrowski / Nachlass Franz Tumler.

    Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, H. C. Artmann-Sammlung Knupfer.

    Archiv der Zeitgenossen, Krems, Vorlässe Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik.

    Kreisky-Archiv, Wien.

    Akademie der Künste, Berlin.

    Archiv Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Berlin.

    Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, Nachlass Walter Höllerer / Redaktionskorrespondenz „Akzente“.

    Schweizerisches Literaturarchiv, Bern, SLA-Widmer (Urs Widmer), SLA-WLA (Walter Verlagsarchiv), SLA-Soc-Gen, SLA-Vogt.

  • Werke

    Einzelausgaben:

    med ana schwoazzn dintn. gedichta r aus bradnsee, 1958.

    Friedrich Achleitner/H. C. Artmann/ Gerhard Rühm, hosn rosn baa. Dialektgedichte, 1959.

    Von den Husaren und anderen Seil-Tänzern, 1959.

    das suchen nach dem gestrigen tag oder schnee auf einem heißen brotwecken. eintragungen eines bizarren liebhabers, 1964.

    Rixdorfer Bilderbogen No 1. Mit Holzschnitten v. Günter Bruno Fuchs u. a., 1965.

    Dracula Dracula. Ein transsylvanisches Abenteuer. Mit Illustrationen v. Uwe Bremer, 1966.

    persische qvatrainen. ein kleiner divan, 1966.

    allerleirausch. neue schöne kinderreime, 1967.

    Fleiß und Industrie. Ein Buch der Stände. 30 Prosastücke, 1967.

    Grünverschlossene Botschaft. 90 Träume. Mit Illustrationen v. Ernst Fuchs, 1967.

    tök phʼrong süleng, 1967.

    Gerhard Rühm (Hg.), Die Wiener Gruppe. Achleitner, Artmann, Bayer, Rühm, Wiener, 1967, erw. Neuausg. 1985.

    der handkolorierte menschenfresser. Mit Illustrationen v. Patrick Artmann, 1968.

    Die Anfangsbuchstaben der Flagge. Geschichten für Kajüten, Kamine und Kinositze, 1969.

    Frankenstein in Sussex. Fleiß und Industrie, 1969.

    Mein Erbteil von Vater und Mutter. Überlieferungen und Mythen aus Lappland. Mit Illustrationen v. Ali Schindehütte, 1969.

    How much, schatzi?, 1971.

    Der aeronautische Sindtbart oder Seltsame Luftreise von Niedercalifornien nach Crain. Ein Fragment […] edirt & annotirt durch Klaus Reichert, 1972.

    Von der Wiener Seite. Geschichten, 1972.

    Unter der Bedeckung eines Hutes. Montagen und Sequenzen, 1974.

    Aus meiner Botanisiertrommel. Balladen und Naturgedichte, 1975.

    Die Heimholung des Hammers. Eine Geschichte. Mit Illustrationen v. Uwe Bremer, 1977.

    Die Jagd nach Dr. U. oder Ein einsamer Spiegel, in dem sich der Tag reflektiert, 1977.

    Sämtliche persische Qvatrainen, 1977.

    Nachrichten aus Nord und Süd, 1978.

    Kein Pfeffer für Czermak. Ein Votivsäulchen für das goldene Wiener Gemüt, 1980.

    Die Sonne war ein grünes Ei. Von der Erschaffung der Welt und ihren Dingen, 1982.

    das prahlen des urwaldes im dschungel. Neunundfünfzig Gedichte, 1983.

    Im Schatten der Burenwurst. Skizzen aus Wien. Mit Illustrationen v. Ironimus, 1983.

    nachtwindsucher. Einundsechzig österreichische Haiku, 1984.

    gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt, 1989.

    Gesänge der Hämmer. Mit Illustrationen v. Uwe Bremer, 1992.

    H. C. Artmann/Max Blaeulich (Hg.), Der Wiener Keller. Anthologie junger österreichischer Dichtung, 1994.

    Register der Sommermonde und Wintersonnen, 1994.

    Lyrik als Aufgabe. Arbeiten mit meinen Studenten, 1995. (Hg.)

    goethe trifft lilo pulver und wandert mit ihr durch den spessart zum schloß mespelbrunn. Mit Illustrationen v. H. C. Artmann, 1996.

    Eine Lektion in Poesie wird vorbereitet, 1998.

    der herr norrrdwind. ein opernlibretto, 2005.

    Lyrik-Anthologien:

    Peter Bichsel (Hg.), verbarium. gedichte, 1966.

    Gerald Bisinger (Hg.), ein lilienweißer brief aus lincolnshire. gedichte aus 21 jahren, 1969.

    Elisabeth Borchers (Hg.), Gedichte über die Liebe und über die Lasterhaftigkeit, 1975.

    Karl Riha/Christina Weiss (Hg.), wer dichten kann ist dichtersmann. Eine Auswahl aus dem Werk, 1986.

    Richard Pietraß (Hg.), Wenn du in den Prater kommst. Gedichte, Berlin-Ost 1988.

    Klaus Reichert (Hg.), Das poetische Werk in zehn Bänden. Gesammelte Gedichte, 1994.

    Jochen Jung (Hg.), Achtundachtzig ausgewählte Gedichte, 1996.

    Klaus Reichert (Hg.), Sämtliche Gedichte, 2003.

    Prosa-Anthologien:

    Hannes Schneider (Hg.), Das im Walde verlorene Totem. Prosadichtungen 1949–1953. Mit Illustrationen v. Daniela Rustin, 1970.

    Klaus Reichert (Hg.), Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa, 3 Bde., 1979.

    Rainer Fischer (Hg.), Der handkolorierte Menschenfresser. Ausgewählte Prosa, Berlin-Ost 1984.

    Hans Haider (Hg.), Was sich im Fernen abspielt. Gesammelte Geschichten, 1995.

    Klaus Reichert (Hg.), Gesammelte Prosa, 4 Bde., 1997.

    Gesammelte Prosa, 2 Bde., 2015.

    Dramen:

    Peter O. Chotjewitz (Hg.), die fahrt zur insel nantucket. theater, 1969.

    die zerstörung einer schneiderpuppe. poetisches theater, 1992.

    ein engel hilft mir frühaufstehn. Arbeiten für das Theater 2, 1995.

    Sammelausgaben:

    Klaus Reichert (Hg.), The Best of H. C. Artmann, 1970.

    Briefe:

    Klaus Amann (Hg.), Tonhof. Österreichs literarische Avantgarde der 50er Jahre zu Gast in Kärnten. Eine Dokumentation mit unveröffentlichten Briefen von H. C. Artmann, Konrad Bayer und Christine Lavant, 1992.

    Alois Brandstetter (Hg.), Ich brauch einen Wintermantel etz. Briefe an Herbert Wochinz, 2005.

    Didi Macher (Hg.), Schreibe mir, meine Seltsame, schnell. Briefe an Didi 1960–1970, 2015.

    Interviewbände:

    Maria Fialik, „Strohkoffer“-Gespräche. H. C. Artmann und die Literatur aus dem Keller, 1998.

    Kurt Hofmann, H. C. Artmann. ich bin abenteurer und nicht dichter, 2001, Neuaufl. 2021.

    Lars Brandt, H. C. Artmann. Ein Gespräch, 2001.

    Emily Artmann/Katharina Copony, H. C. Artmann. Der Wackelatlas, 2021.

    Bibliografien:

    Jutta Zniva, Bibliographie H. C. Artmann, in: Gerhard Fuchs/Rüdiger Wischenbart (Hg.), H. C. Artmann, 1992, S. 249–290.

    Michael Bauer, Verzeichnis der Schriften H. C. Artmanns von 1950 bis 1996, 1997.

    Martin A. Hainz, H. C. Artmann. Werk – Nachlaß – Wirkung … und Versäumnis, in: Marc-Oliver Schuster (Hg.), Aufbau wozu: Neues zu H. C. Artmann, 2010, S. 255–279.

  • Literatur

    Monografien:

    Michael Horowitz, H. C. Artmann. Eine Annäherung an den Schriftsteller & Sprachspieler, 2001, Neuaufl. u. d. T. H. C. Artmann: Bohemien und Bürgerschreck, 2021.

    Sonja Kaar, H. C. Artmann. Texte und Materialien zum dramatischen Werk. Wien, 2004.

    Marc-Oliver Schuster, H. C. Artmann’s Structuralist Imagination: A Semiotic Study of His Aesthetic and Postmodernity, 2010.

    Heide Kunzelmann, „Ich bin ja der Proteus“. H. C. Artmanns Poetik der Wandelbarkeit, 2013.

    Aufsatzsammlungen:

    Gerald Biesinger [sic]/Peter O. Chotjewitz (Hg.), Der Landgraf zu Camprodon. Festschrift für den Husar am Münster Hieronymus Caspar Laertes Artmann, 1966.

    Gerald Bisinger (Hg.), Über H. C. Artmann, 1972.

    Josef Donnenberg (Hg.), Pose, Possen und Poesie. Zum Werk Hans Carl Artmanns, 1981.

    Gerhard Fuchs/Rüdiger Wischenbart (Hg.), H. C. Artmann, 1992. (P)

    Marcel Atze/Hermann Böhm (Hg.), „Wann ordnest Du Deine Bücher?“. Die Bibliothek H. C. Artmann, 2006. (P)

    Erich Kleinschmidt/Wolfgang Schmitz (Hg.), Sammeln und Lesen. Die Kölner H. C. Artmann-Sammlung Knupfer. Lektüren, 2006. (P)

    Marc-Oliver Schuster (Hg.), Aufbau wozu. Neues zu H. C. Artmann, 2010. (P)

    Alexandra Millner/Marc-Oliver Schuster (Hg.), Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Actes. Weiteres zu H. C. Artmann, 2018. (P)

    Sonja Kaar/Marc-Oliver Schuster (Hg.), H. C. Artmann & Berlin, 2021. (P)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien/Porträtzeichnungen in Nachlässen:

    Österreichische Nationalbibliothek, Literaturarchiv, Wien.

    Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Wien, Nachlass H. C. Artmann (ZPH 1317), Sammlung H. C. Artmann (ZPH 1567), Nachlass Hubert Fabian Kulterer (ZPH 1496).

    Jochen Jung (Hg.), Artmann, H. C., Dichter. Ein Album mit alten Bildern und neuen Texten, 1986.

  • Autor/in

    Marc-Oliver Schuster (Wien)

  • Zitierweise

    Schuster, Marc-Oliver, „Artmann, H.(ans) C.(arl)“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118504533.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA