Lebensdaten
1824 – 1898
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Violoncellist ; Komponist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 102411034 | OGND | VIAF: 7583766
Namensvarianten
  • Goltermann, Georg Eduard
  • Goltermann, Georg
  • Goltermann, Georg Eduard
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Zitierweise

Goltermann, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102411034.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1791–1878), aus Kaltenweide, Organist u. Schullehrer in H., S d. Joh. Gg. Chrstn., Halbmeier in Engelbostel, u. d. Ilsa Kath. Oehlerking;
    M Dorothea (1796–1837), T d. Matthias Bruns, aus Nederwerth/Holland, Brauer und Kesselhändler in Neustadt am Rübenberge, u. d. Sophia Eleonora Schrageni;
    Schw Elisabeth (⚭ Rudolf Marggraff, 1824–80, Prof. d. Kunstgesch. in München, s. ADB 20);
    Frankfurt/Main 1856 Anna (1836–1902), T d. Bauunternehmers Ferd. Aug. Kaysser (1808–73) in Frankfurt/M. u. d. Johanna Voigt;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    Die erste musikalische Ausbildung erhielt G. durch seinen Vater. Im Cellospiel unterrichtete ihn zunächst August Christian Prell, ein Schüler B. Rombergs, in Hannover, dann, 1847-49, Joseph Menter in München. Hier studierte G. zugleich Komposition bei Ignaz Lachner. Er machte sich durch ausgedehnte Konzertreisen als Cellist, Komponist und Dirigent bekannt. 1852 war er Musikdirektor in Würzburg, ab 1853 zweiter und seit 1874 erster Kapellmeister am Stadttheater in Frankfurt am Main. G. beeindruckte sein Publikum vor allem durch sein schwung- und leidenschaftsvolles Cellospiel. Als Komponist schuf er neben Liedern und einigen Orchesterwerken überwiegend Werke für Violoncello, darunter 8 Konzerte und etwa 50 kleinere Vortragsstücke. Sie sind wirkungsvoll und instrumentgerecht gearbeitet, lassen aber Originalität und große Linie vermissen. Von den seinerzeit sehr beliebten Werken werden einige noch immer zu Lehrzwecken verwendet.

  • Literatur

    ADB 49;
    K. Stephenson, in: MGG V, Sp. 497 f. (W, L).

  • Autor/in

    Kurt Dorfmüller
  • Zitierweise

    Dorfmüller, Kurt, "Goltermann, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102411034.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Goltermann: Georg Eduard G., ein bedeutender Violoncellist, geboren am 19. August 1824 zu Hannover, am 29. December 1898 zu Frankfurt a. Main. Er war der Sohn eines Organisten und zeigte schon in früher Jugend hervorragende Anlagen zur Musik, so daß ihn der Vater von Prell (Sohn) im Violoncellspiel unterrichten ließ und von 1847—49 von Menter in München. Lachner war sein Lehrer in der Composition. In den Jahren 1850—52 trat er vielfach als Violoncellvirtuose auf und unternahm Concertreisen, vernachlässigte dabei aber nicht seine Compositionsthätigkeit und brachte im J. 1851 in Leipzig eine Sinfonie für Orchester zur Aufführung; 1852 wurde er Musikdirector in Würzburg, 1853 zweiter und 1874 erster Capellmeister am Stadttheater in Frankfurt a. M. Die letzten Jahre seines Lebens brachte er im Ruhestande zu. Als Componist schrieb er besonders zahlreiche Violoncellcompositionen, die zwar das Bestreben zeigen der seichten Mode auszuweichen, dennoch in der Erfindung nicht bedeutend genug sind, um dem eingerissenen Schlendrian im Passagenwerk einen kräftigen Damm entgegenzusetzen. Es scheint fast, als wenn das Violoncell als Soloinstrument nicht tauglich sei, denn immer verfallen sämmtliche Violoncellvirtuosen in denselben Passagenschlendrian und doch hat Beethoven in seinen Sonaten gezeigt, wie das Violoncell zu behandeln sei. Außerdem erschienen im Druck in den 50er Jahren eine Symphonie für Orchester, opus 20, bei Breitkopf & Härtel in Leipzig, ein Concert für Violoncell mit Orchester, opus 14 ebendort; opus 13, 15, 17, 22, 24, 25, Salonpiècen für Violoncell mit Pianoforte, erschienen bei Peters, André in Offenbach und Nagel in Hannover. Opus 2, 11, 16, 21, 23, 26 und 27 sind Liederhefte, die zur selben Zeit ebendort und bei Henkel in Frankfurt a. M. erschienen. Sie schließen sich der edleren Richtung an ohne gerade hervorragendes zu bringen. Opus 8, 18, 19 sind Duette für 2 Singstimmen mit Pianoforte, denen sich auch ein gemischtes Quartett anschließt. In den 60er Jahren erschien ein zweites Violoncell-Concert mit Orchester bei André in Offenbach und Salonpiècen für Violoncell und Pianoforte unter|den Opuszahlen 41—43, 47—49 und zwei Piècen aus Mozart's „Idomeneo“ für Violoncell übertragen; auch zahlreiche Lieder für eine und mehrere Stimmen erschienen zu der Zeit. In den 70er Jahren ist er in Hofmeister's Verzeichnissen noch zahlreich mit einem dritten Violoncell-Concerte, Salonpiècen und Liedern bis opus 75 vertreten. Noch 1882 erschien ein neues Violoncell-Concert in D-dur als opus 100 und 1883 noch ein opus 101, 6 Tonbilder für Violoncell und Pianoforte, dann verschwindet sein Name und erscheinen nur noch einige Neuausgaben älterer Werke, die sich beim Publicum in Gunst gesetzt haben. (Riemann's und Mendel's Lexika.)

  • Autor/in

    Rob. Eitner.
  • Zitierweise

    Eitner, Robert, "Goltermann, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 448-449 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102411034.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA